Ausstellung Fünf Künstler und zehn Schrauber

Dinslaken · "Fünf auf einen Streich" heißt die Ausstellung, die im Atelier TOR 1 am 16. und 17. April in Wesel zu sehen ist. Sie zeigt Vielfalt in unterschiedlicher Techniken. Eine besondere Rolle spielt die an der Mercatorstraße in Wesel beheimatete Krea(k)tiv-Gruppe.

Ausstellung: Fünf Künstler und zehn Schrauber
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Der Titel ist Programm: "Fünf auf einen Streich". Das Quintett der Kreativen lädt unter diesem Motto zur diesjährigen Ausstellung im Atelier TOR 1 am 16. und 17. April ein. Die Vernissage findet am Samstag, 16. April, um 15 Uhr statt.

In der Halle an der Mercatorstraße 30 präsentieren sich Eva Korn, Manni Hallen, Hans-Jürgen Schröder, Ulrich Schwalb und Jürgen Bosmann. Zu sehen sind Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Acrylfahnen, freie Malerei und Fotografien. Zur Einführung spricht Beate Florenz-Reul, Saxofonist Dave Tchorz spielt.

Um Kunst geht es nicht allein, sondern auch um Handwerk. Während die Ausstellung der Fünf eine große Vielfalt mit ganz unterschiedlichen Ideen und Arbeitstechniken aufweist, sind als Gäste die Schrauber der Krea(k)tiv-Bürgerstiftung vertreten. Sie öffnen ihre Werkstatt für die Besucher. Grund ist der räumliche Zusammenhang: In der alten Industriehalle haben die Fotografen Jürgen Bosmann und Ulrich Schwalb ihr Atelier. Die Bürgerstiftung nutzt die Räume mit zehn jungen Schraubern und vier betreuenden Automechanikern ebenfalls.

Bosmann schlägt mit seinen Arbeiten den Bogen zu den Handwerkern. Er zeigt unter anderem zehn großformatige Porträts der jugendbewegten Schrauber und ihrer Anleiter. In Blaumann, mit verdrehter Kappe, lachend, lässig, locker. "Sie sind ja unsere unmittelbaren, immer hilfsbereiten Nachbarn, weshalb es mir ein besonderes Anliegen war, sie einmal ins Zentrum meiner Arbeit zu stellen", erzählt Bosmann.

Der hohe, von Arbeitsspuren geprägte Ausstellungsraum hat es Eva Korn angetan. Die Malerin, in Wesel als Buchhändlerin bekannt, hängt in der Halle sechs schlanke Fahnen auf. Sie zeigen Stämme ohne Wurzeln und Krone, wie Stützen, die sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die Installation heißt "Zwischen Himmel und Erde" und korrespondiert optisch mit den rauen Betonpfeilern mit warnenden Gelb-Schwarz-Streifung.

Exotische Tupfer steuert Hans-Jürgen Schröder bei. Die Motive des reiselustigen Lehrers stammen aus China, Bali oder Vietnam. Ältere Gemälde kommen in gegenständlicher Manier daher, etwa die Serie zu Fukushima, in der sich ein Schulkind mit einem über den Kopf gestülpten Sitzkissen vor radioaktiven Strahlen schützt.

Jüngere Arbeiten zeigen gelöstere Kompositionen und die Hinwendung zur freien Malerei. Grundlage sind oft Fotos, die Schröder auf seinen Reisen macht.

Aufs Wesentliche reduziert sind die Bilder von Hans-Ulrich Schwalb geworden. Die Formen lösen sich auf, wirken abstrahiert, "geben dem Betrachter Raum", wie er sagt. Der besondere Blick für Oberflächen rundet seine Präsentation ab.

Skulpturen und Malerei stellt Manni Hallen vor, der früher in Büderich lebte und seit 15 Jahren in Hünxe-Bucholtwelmen, wo er einen Skulpturengarten und eine Galerie besitzt. Seine oft mannshohen Figuren und abstrakte Formspiele baut er aus Glasfaserbeton auf und modelliert sie um. "Menschendarstellungen interessieren mich", sagt er. Seine Motive? "Die ergeben sich so, sie kommen aus mir heraus."

16. und 17. April, Tor 1, Mercatorstraße 30, Wesel

THOMAS HESSE

(RP)
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