Dinslaken Fünf Jahre und acht Monate Haft für Betrüger

Dinslaken · Das Duisburger Landgericht hat einen betrügerischen Bankkaufmann zu fünf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Der 47-Jährige hat zugegeben, Unternehmer mit falschen Kreditversprechen um insgesamt rund drei Millionen Euro geprellt zu haben.

Der Angeklagte agierte meist von seiner Dinslakener Firma aus. Die Kunden hatten jeweils zwischen 20.000 Euro und 1,2 Millionen Euro gezahlt, weil der Angeklagte ihnen dafür die Vermittlung von millionenschweren Krediten versprach. Der Angeklagte selber habe meist im Hintergrund agiert, folgerte die Wirtschaftsstrafkammer nach insgesamt 13 Verhandlungstagen. Es gab auch mehrere Helfer, die nicht alle wussten, dass Menschen betrogen werden sollten. Statt der insgesamt 30 angeklagten Taten legte das Gericht 15 Fälle zugrunde, in denen der Mann ein Geständnis ablegte. Dabei ging es um Betrug und um einen Fall der Urkundenfälschung in Tateinheit mit mittelbarer Falschbeurkundung.

Die Wirtschaftsstrafkammer wertete das umfassende Geständnis als großen Pluspunkt. Die Beweislage sei zwar eindeutig gewesen, ohne Geständnis hätte man aber wohl bis zu 50 Prozesstage lang verhandeln müssen. Die Betrügereien seien nicht zuletzt durch die Dummheit der Opfer gelungen. Einige hatten im Zeugenstand selber eingeräumt, dass sie leichtgläubig waren und das Geschäftsmodell gar nicht hätte funktionieren können. Sie hatten das Geld gezahlt und keinerlei objektive Sicherheit gefordert.

Für den Angeklagten spreche auch, dass die Taten zwischen drei und sechs Jahre zurückliegen. Aufgrund der überlangen Verfahrensdauer gelten vier Monate Haft als bereits verbüßt. Der Staatsanwalt hatte sieben Jahre und drei Monate Haft beantragt. Die Verteidigung hielt eine Freiheitsstrafe von vier Jahren für ausreichend. Der 47-Jährige war schon früher zu Haftstrafen verurteilt worden.

In seinem letzten Wort sagte der Bankkaufmann, er hoffe auf eine "menschliche Entscheidung".

(BL)
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