Voerde Friedrichfelder Bahnhof braucht Aufzug

Voerde · Die Stadt Voerde und die Bürgerinitiative "Betuwe - so nicht" sind sich einig und gegen den Bau von Rampen. Auch Rollstuhlfahrer Wilfried Klein plädiert für den Einbau von Liften. Doch das lehnt die Deutsche Bahn ab.

 Für Rollstuhlfahrer wie Wilfried Klein ist der Friedrichsfelder Bahnhof ohne Hilfe nicht nutzbar. Nach dem Betuwe-Ausbau wird der Haltepunkt barrierefrei sein. Über das Wie gehen die Meinungen auseinander. Die Bahn setzt auf Rampen. Die Stadt und die Betuwe-BI um Heinz Markert (Foto) fordern Aufzüge.

Für Rollstuhlfahrer wie Wilfried Klein ist der Friedrichsfelder Bahnhof ohne Hilfe nicht nutzbar. Nach dem Betuwe-Ausbau wird der Haltepunkt barrierefrei sein. Über das Wie gehen die Meinungen auseinander. Die Bahn setzt auf Rampen. Die Stadt und die Betuwe-BI um Heinz Markert (Foto) fordern Aufzüge.

Foto: Markus Weissenfels

Für Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, ist der Bahnhof Friedrichsfeld ohne Hilfe nicht nutzbar. Wer zum Bahnsteig möchte, muss die Treppe nehmen. Einen anderen Weg zu den Zügen gibt es nicht. Das soll sich ändern. Im Zuge des Betuwe-Ausbaus ist für den Haltepunkt ein barrierefreier Zugang geplant. Wie dieser am besten zu realisieren ist, darüber besteht zwischen der Bahn auf der einen sowie der Stadt und der Bürgerinitiative (BI) "Betuwe - so nicht!" auf der anderen Seite Uneinigkeit. Kommune und BI fordern den Einbau von zwei Aufzügen zu den Außenbahnsteigen, die den jetzigen Mittelbahnsteig ersetzen werden. Die Bahn will Rampen bauen.

Die Stadt und die Betuwe-BI halten diese Lösung jedoch im Fall von Rollstuhlfahrern und gehbehinderten Personen wegen des zurückzulegenden Weges - die Rampen allein sind fast 150 Meter lang - für praktisch nicht mehr zumutbar. Es ist ein Aspekt, den auch Wilfried Klein negativ bewertet. Der Weseler, der einige Jahre im Planungsamt der Stadt Voerde arbeitete, danach bis zu seiner Pensionierung Ende 2011 bei der Stadt Dinslaken beschäftigt war, kann dies aus seinem persönlichen Erleben beurteilen. Wilfried Klein sitzt seit fast 50 Jahren im Rollstuhl. Die Rampe habe Vor- und Nachteile. Die Anlage stehe ständig zur Verfügung - damit argumentiert auch die Bahn - und verursache keine Wartungskosten. Dagegen spricht aber aus seiner Sicht der lange Weg, über den die Rampe zu führen ist. Dies sei dem zu überwindenden Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Straße und der Tatsache geschuldet, dass der Neigungsgrad (nicht mehr als sechs Prozent) relativ gering sei, führt die Bahn an.

Zu den 150 Metern Wegstrecke kämen für die Aus- und Einsteigenden auf der Ostseite des Bahnhofes noch einmal etliche Meter hinzu, wie Klein zu bedenken gibt. Sie müssten von der Rampe aus weiter durch die Bahnunterführung an der Poststraße, um dann etwa zum Auto auf dem Park-&-Ride-Parkplatz oder bis zur Bushaltestelle zu gelangen. Klein plädiert dafür, die jetzige Unterführung am Bahnhof, über die es zum Treppenaufgang hoch zu den Bahnsteigen geht, offen zu lassen und zudem einen Durchbruch zur anderen Seite vorzunehmen. Noch einmal bedeutend schwieriger wird der Weg über die meterlange Rampe für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator dann, wenn sie alleine auf Reisen gehen und ihr Gepäck hoch zum Bahnsteig bekommen müssen.

Für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, seien Aufzüge wesentlich einfacher zu nutzen und daher unter dem Strich die bequemere Lösung, stellt Wilfried Klein klar. Wenn er die Wahl hätte, würde er in jedem Fall diese Variante vorziehen.

Der Nachteil beim Aufzug aber sei, dass dieser ausfallen könne. Heinz Markert, Vorsitzender der Betuwe-BI, sieht da die Bahn in der Pflicht. Die Aufzüge müssten regelmäßig gewartet werden .

(RP)
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