Dinslaken Freier Eintritt ins Museum an einem Tag

Dinslaken · Die Eintrittspreise fürs Museum Voswinckelshof sollen schrittweise steigen. Ein "Zückerchen" soll's aber auch geben. Kinder und Jugendliche sollen künftig nicht mehr zahlen. Für alle anderen soll ein Tag in der Woche eintrittsfrei sein.

 Das städtische Museum Voswinckelshof

Das städtische Museum Voswinckelshof

Foto: Martin Büttner

Kultur ist für Städte und Gemeinden in der Regel teuer. Wenn die Eintrittspreise einigermaßen bezahlbar bleiben sollen, zahlen die Kommunen drauf. Und deswegen gibt es Kultur für die Bürger eben nur selten zum Nulltarif. Es gibt allerdings Ausnahmen. Das Folkwang-Museum in Essen ist so eine. Seit Mitte vergangenen Jahres ist der Eintritt in die ständige Sammlung und Sonderschauen frei. Nur für große Sonderausstellungen müssen die Besucher noch bezahlen. Die Folge: Innerhalb eines Jahres hat das Museum seine Besucherzahlen mehr als verdoppelt. Möglich macht den freien Zugang zur Kunst die Krupp-Stiftung, die ihn mit insgesamt fünf Millionen Euro für fünf Jahre garantiert. Nun sind Sponsoren wie die Krupp-Stiftung eher rar gesät, aber auch andere Städte eröffnen inzwischen, wenn auch in deutlich kleinerem Rahmen, ihren Bürgern den freien Zugang zu ihren Museen. Jetzt ist die Idee auch nach Dinslaken geschwappt. Für Dinslakens Kulturdezernentin und Erste Beigeordnete Christa-Jahnke Horstmann ist das Museum Voswinckelshof "ein wichtiger Lernort für Kinder und Jugendliche". Deshalb schlägt sie der Politik vor, jungen Leuten bis 18 Jahre den Zutritt ins Museum Voswinckelshof künftig kostenlos zu ermöglichen.

Jahnke-Horstmann: "Lernen und historisch nachvollziehbare Erfahrungen zu machen, soll Spaß bereiten. Das fördert das soziale Lernen." Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass der von Grund auf neu und mit viel Geld konzipierte Voswinckelshof durch den Einsatz neuer Medien und die Art der zeitgemäßen Präsentation zu einem kommunalen Bildungsort geworden sei. Die Dezernentin hofft, dass diese Idee im Kultur- und Partnerschaftsausschuss, der am Dienstag, 6. September, ab 17 Uhr, im Rathaus tagt, mehrheitsfähig ist. Was, falls es die Beschlusslage hergeben sollte, auch erwachsenen Bürgern und Besuchern Vergnügen bereiten dürfte: An einem noch festzusetzenden Tag in der Woche, so der Vorschlag, wäre generell kein Eintritt im Voswinckelshof zu bezahlen. Dem Ausschuss, hieß es im Rathaus, bleibe es überlassen, den Wochentag generell ohne Eintritt zu bestimmen. Vieles spräche dafür, den Samstag oder Sonntag zu nehmen, weil Familien dann Zeit für gemeinsame Aktivitäten hätten. Andererseits bleibe zu überlegen, ob nicht auch ein Freitag infrage käme, weil der Samstag als Einkaufstag gelte und an Sonntagen vieler Orts Sportveranstaltungen oder eigene Aktivitäten anstünden.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings. Prinzipiell sollen die Eintrittspreise, so schlägt's die Verwaltung der Politik vor, für den Voswinckelshof in mehreren Schritten steigen: von heute 1,50, ermäßigt einen Euro auf drei Euro (1,50 Euro) im kommenden Jahr über 3,50 (zwei) Euro 2018 und vier (zwei) Euro 2020 auf 4,50 (drei) Euro im Jahr 2022.

Diese ja durchaus deutlichen Erhöhungen werden allerdings keine Riesensummen in die Stadtkasse spülen. Aufgrund der Durchschnittsbesucherzahlen der vergangenen Jahr kalkuliert die Verwaltung mit Einnahmesteigerungen von heute knapp 3000 Euro auf 9400 Euro im Jahr 2018 und rund 14.500 Euro im Jahr 1922

(RP)
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