Voerde Förderverein braucht einen neuen Chef

Voerde · Nach nur fünf Monaten im Amt ist Hans-Werner Tomalak als Vorsitzender zurückgetreten.

 Das Wasserschloss Haus Voerde

Das Wasserschloss Haus Voerde

Foto: Martin Büttner

Der Mann kennt sich mit Finanzen aus, ist als früherer CDU-Fraktionsvorsitzender im Voerder Rathaus politisch bestens vernetzt, und er hat beim TV Voerde unter Beweis gestellt, dass er auch Vereine erfolgreich führen kann. Er müsste also die Idealbesetzung an der Spitze des Fördervereins Wasserschloss Voerde sein. Das dachten wohl auch die Mitglieder, die ihn am 6. November vergangenen Jahres zum Vorsitzenden wählten, nachdem der bisherige Amtsinhaber Dr. Hans-Ulrich Krüger erklärte hatte, dass er wegen seiner Arbeitsbelastung als Bundestagsabgeordneter in Berlin nicht mehr für die Aufgabe zur Verfügung stünde. Dennoch hat Tomalak nach nur fünf Monaten aufgegeben. Auf Anfrage der Rheinischen Post bestätigte er, dass er am 8. März mit sofortiger Wirkung zurückgetreten ist. Zu den näheren Hintergründen mochte er sich nicht äußern.

In seiner Rücktrittserklärung gegenüber den Vorstandskollegen, die der RP vorliegt, heißt es, dass er das Amt übernommen habe, um den Verein in allgemeinübliche Strukturen zu überführen, nachdem die Verwaltung die Geschäftsführung, die bislang aus dem Rathaus erledigt wurde, abgegeben und der Verein seine wesentlichen Finanzierungsgrundlagen verloren habe. Seit seiner Wahl sei es ihm aber nicht ansatzweise gelungen, diese selbstgesteckte Aufgabe zu erledigen. Nach seiner festen Überzeugung werde sich daran in einem überschaubaren Zeitraum nichts ändern. Diese Situation empfinde er als persönliche Belastung, der er sich nicht weiter aussetzen wolle.

Hauptfinanzier des Vereins, als dessen Schatzmeister der inzwischen aus dem Dienst ausgeschiedene frühere Chef des Geldhauses, Jürgen Stackebrandt, fungiert, war bislang die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe.

Nachdem die aber aufgrund von Millionen-Verlusten mit der Weseler Verbandssparkasse fusionieren musste, ist ungeklärt, ob diese Geldquelle weiter sprudelt. Da Tomalak bislang nicht als jemand bekannt war, der die Flinte vorschnell ins Korn wirft, darf darüber spekuliert werden, dass er sich offenbar von seinen Vorstandskollegen nicht richtig unterstützt fühlte. Tomalak wollte das gestern im Gespräch mit der Rheinischen Post nicht kommentieren.

Als Nachfolger im Amt des Fördervereins-Vorsitzenden wird der Vorsitzende des Kultur- und Sportausschusses und langjährige Vorsitzende des Voerder Karnevalsvereins, Stefan Schmitz, gehandelt. Schmitz ist schon jetzt im Vorstand des Fördervereins und hat sich stets für den Weihnachtsmarkt am Wasserschloss stark gemacht. Dass er nun den Vereinsvorsitz übernehmen soll, wollte Schmitz nicht bestätigen. Dies werde auf einer Mitgliederversammlung am 30. März entschieden, die Hans-Ulrich Krüger als gewählter zweiter Vorsitzender des Fördervereins vorbereite.

(RP)
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