Voerde Flüchtlinge sollen auch Holzhäuser beziehen

Voerde · Die Stadt Voerde will zwecks zeitnaher Schaffung von Wohnraum bereits dafür genutzte Grundstücke "stärker in Anspruch" nehmen.

Flüchtlinge: Das sagen die NRW-Bürgermeister
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Flüchtlinge: NRW-Bürgermeister zur Lage in ihrer Stadt

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Die Stadt plant, ihre Liegenschaften, die sie für die Unterbringung von Flüchtlingen bereits nutzt, dafür stärker in Anspruch zu nehmen. Es geht um die Grundstücke an der Rahmstraße 199, Alte Bühlstraße 9 und 11 und Am Nordturm 11 und 11 a - an letzterer befindet sich das einstige Hotel, das die Stadt gekauft und kürzlich mit Asylbewerbern belegt hat. Hier denkt sie daran, zunächst mit den dort geplanten Plätzen zu agieren.

Die Liegenschaft soll etwa 50 Menschen nach einer zweiten Ausbaustufe eine Bleibe bieten; etwa die Hälfte an Plätzen steht dort bereits zur Verfügung. Der Standort soll bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt ausgebaut werden. Um zusätzlichen Wohnraum zeitnah schaffen zu können, schwebt ihr der Aufbau von Wohnmodulen oder Holzhäusern vor - wie in Hünxe bereits praktiziert.

Die Stadt argumentiert, dass diese Bauarten flexibel seien - und, wenn keine Notwendigkeit zu einer Nutzung mehr bestehen sollte, abgebaut und anders verwendet werden könnten. Die Wohnmodule oder Holzhäuser könnten gemietet oder gekauft werden. Wie viele Menschen mehr sich auf den Flächen unterbringen ließen, hänge von den Grundstückszuschnitten und den baurechtlichen Voraussetzungen ab. Je Standort sollen es insgesamt etwa 100 Menschen sein - analog zu der Asylbewerberunterkunft an der Barbarastraße.

Flüchtlinge: Zelte, Kirchen, Schiffe - hier werden sie untergebracht
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Turnhallen, Kirchen und Schiffe: Wo Flüchtlinge wohnen können

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Foto: dpa, rwe jai

Mit 579 bezifferte 1. KBV-Betriebsleiter Wilfried Limke gestern die Zahl der Flüchtlinge, die in Voerde leben. Neben den Plänen für eine zeitnahe Schaffung zusätzlichen Wohnraums wird die Verwaltung im Sozialausschuss über die allgemeine Entwicklung informieren. Als dazu die Drucksache verfasst wurde, lag die Zahl noch bei 559 Flüchtlingen.

Durch die Inbetriebnahme der Landes-Erstaufnahmeeinrichtung mit Platz für rund 300 Menschen hat die Stadt etwas Luft für ihre eigenen Planungen erhalten. So werden ihr die Plätze dort im Verhältnis 1:1,3 auf die Flüchtlinge angerechnet, die ihr als Kommune regulär zugewiesen werden. Deren Zahl hätte ansonsten bis Ende 2015 bei etwa 830 gelegen. Zuverlässige Prognosen über die künftige Entwicklung sind laut Verwaltung kaum möglich.

Sie hält zwei Szenarien für denkbar: Von der Grundannahme ausgehend, dass nach Ablauf der Anrechnung des Platzkontingents voraussichtlich ab 21. Februar 2016 rund 25 bis 30 Menschen in der Woche nach Voerde kommen, würde deren Zahl bis Ende 2016 auf 1810 steigen. Sind es rund 15 Neuankömmlinge pro Woche, läge die Zahl bei 1135. In beiden Fällen unterstellt die Verwaltung, dass demgegenüber von den Flüchtlingen, die heute in der Stadt sind, etwa 120 Menschen "aus den sicheren Herkunftsländern" im Laufe des Jahres "zurückgeführt" werden.

Der Sozialausschuss tag am 1. Dezember, 17 Uhr, im Rathaus (Zimmer 137).

(P.K.)
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