Voerde Fliegerbombe am Hafen Emmelsum gesprengt

Voerde · Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg verfügte über einen Zünder mit Ausbausperre. Daher musste sie noch an der Fundstelle kontrolliert gesprengt werden.

 So sah die Fundstelle vor der Sprengung aus. Nach der Detonation blieben nur ein Krater und ein paar scharfkantige Splitter übrig.

So sah die Fundstelle vor der Sprengung aus. Nach der Detonation blieben nur ein Krater und ein paar scharfkantige Splitter übrig.

Foto: Lars Fröhlich

Gegen 9 Uhr stand gestern Morgen für die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes fest: Der Metallgegenstand, den sie mit Hilfe eines Detektors im Boden einer Wiese am Hafengebiet Emmelsum geortet hatten, ist tatsächlich eine Bombe. Eine englische Fliegerbombe, zweieinhalb Zentner schwer - und mit zwei Zündern ausgerüstet, davon einer mit Ausbausperre. Damit war schnell klar: Der Blindgänger kann nicht einfach entschärft werden.

Um kurz nach 16 Uhr ertönte an der Absperrung an der Straße Am Schied ein leiser, dumpfer Knall. Kurz darauf kam über Funk schon die Meldung der erfolgreichen Sprengung. Mitarbeiter der umliegenden Betriebe, die vorübergehend von der Fundstelle abgewandte Räume aufsuchen mussten, konnten wieder an ihre Arbeit gehen, wartende Lkw setzen ihren Weg fort. Anwohner waren nicht betroffen. Im Rahmen der Hafenerweiterung war das Gelände auf Kampfmittelreste abgesucht worden - dabei hatte man die Fliegerbombe in 3,5 Metern Tiefe geortet. Dass eine Bombe gesprengt werden muss, komme seltener vor, erklärt Uwe Palmroth vom Kampfmittelräumdienst. Doch es gab keine Alternative, da der innenliegende Zünder für die Experten nicht gefahrlos erreichbar war.

Das Fundstück musste vor der Sprengung noch ein Stück tiefer gelegt und als Schutz gegen umherfliegende Teile mit Sand abgedeckt werden. "Bombensplitter fliegen 7000 Meter pro Sekunde", so Palmroth. Und auch wenn eine Bombe von außen völlig rostig aussieht, sei sie von innen perfekt intakt.

"Es hat alles gut funktioniert", resümierte Palmroth nach der Sprengung zufrieden. Er lobte auch die reibungslose Zusammenarbeit mit der Stadt Voerde. Die Verwaltung hatte bereits am Morgen die umliegenden Betriebe über die Sicherheitsmaßnahmen informiert.

Nun hoffen die Kampfmittelexperten, dass kein weiterer brisanter Fund im Boden schlummert. Die Untersuchung des Areals geht in den nächsten Tagen weiter.

(RP)
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