Dinslaken Firma IMS setzt auf eigene Ausbildung

Dinslaken · Die Nachwuchssuche gestaltet sich für das Dinslakener Softwarehaus oftmals recht schwierig. Das Unternehmen ist bei Jugendlichen nicht bekannt. Wer dort seine Lehre erfolgreich beendet, wird in der Regel auch übernommen.

 Firmenchef Dr. Christian Bernhart (links) mit dem neuen Auszubildenden Rico Maguera (Mitte) und Illja Gorenpol, der im Januar seine Ausbildung bei IMS beendet hat und dann übernommen wurde.

Firmenchef Dr. Christian Bernhart (links) mit dem neuen Auszubildenden Rico Maguera (Mitte) und Illja Gorenpol, der im Januar seine Ausbildung bei IMS beendet hat und dann übernommen wurde.

Foto: Heinz Schild

Bei der Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs setzt IMS, die an der Erlenstraße ansässige Gesellschaft für Management- und Informationssysteme, schon seit vielen Jahren auf den eigenen Nachwuchs und bildet selbst aus. Die Azubis, zwei bis maximal drei pro Jahrgang können eingestellt werden, werden zu Fachinformatikern Anwendungsentwicklung oder zu Fachinformatikern Systementwicklung ausgebildet. Doch geeignete Nachwuchskräfte zu finden, ist für das Dinslakener Softwareunternehmen nicht leicht, oftmals können die Verträge erst kurz vor Ausbildungsbeginn unterzeichnet werden. Etliche Bewerbungen gehen recht spät ein, weil Kanidaten zuerst große Konzernen im Blick haben und IMS nicht kennen. Hinzu kommt, dass nicht jeder Bewerber geeignet sei, berichtet IMS-Chef Dr. Christian Bernhart, dessen Firma aktuell rund 70 Mitarbeiter beschäftigt. Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt, hat gute Zukunftschancen bei IMS. "In der Regel werden alle Auszubildenden übernommen, denn die Auswahl findet vorher statt", so Bernhart.

Der Test, den die Bewerber für einen Ausbildungsplatz, die in die engere Auswahl gekommen sind, bestehen müssen, stellt nach Aussage von Dr. Bernhart "keine übermenschliche Aufgabe" dar. Wer sich für eine Lehrstelle bei IMS interessiert, sollte das Fachabitur besitzen, doch auch das muss nicht sein. Wer die Grundvoraussetzungen, wie beispielsweise Interesse am Programmieren, erfüllt und ins Team passt, hat gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten.

Rico Maguera wird seine Lehre bei IMS am 1. August beginnen. Der 19-Jährige machte sein Abitur in Dinslaken, studierte danach ein halbes Jahr und stellte dabei fest, dass das Studium nichts für ihn ist, weil er es als zu theoretisch empfand, und hängte es deshalb an den Nagel. Von der Arbeitsagentur erfuhr er, dass es in Dinslaken eine Softwareschmiede namens IMS gibt, die Auszubildende sucht. Er bewarb sich, überzeugte in Bewerbungsgespräch sowie Einstellungstest - und bekam den Ausbildungsplatz.

Illja Gorenpol gehört zum Team des Softwarehauses, er schloss seine Ausbildung im Januar ab und wurde dann übernommen. Der 25-Jährige, der in der Ukraine geboren wurde und seit elf Jahren in Duisburg lebt, hat sich anfangs bei der Berufswahl etwas Zeit gelassen und mehrere Studiengänge ausprobiert. Bei IMS fühlt er sich "wirklich wohl", wie er sagt. Ihm gefällt das familiäre Klima im Unternehmen, dazu gehört es auch, dass er den Chef duzt. "Das ist normal. In der IT-Branche sind alle ziemlich locker", sagt Dr. Christian Bernhart. Als besonders positiv hat Gorenpol es empfunden, niemals das Gefühl gehabt zu haben, im Unternehmen auf sich allein gestellt zu sein. "Jeder ist hier hilfsbereit", lobt er den kollegialen Zusammen. Während seiner Ausbildung stand ihm ein Pate aus dem Betrieb als ständiger Ansprechpartner zur Seite. Wichtig ist Firmenchef, dass die Azubis sich als Teil des Unternehmens begreifen, dazu gehört es, dass sie ins Tages- und Produktionsgeschäft eingebunden werden. "Bei uns programmieren auch Auszubildende nicht für die Desktop-Mülltonne", so Bernhart. Zudem haben sie früh mit Kunden zu tun, wenn sie dies wollen und es sich zutrauen.

(RP)
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