Dinslaken Eva Könnemann gewinnt Kurzfilmpreis

Dinslaken · Der Emmelsum-Film "Das offenbare Geheimnis" der Berliner Regisseurin ist mit der goldenen "Lola" ausgezeichnet worden.

 Eine strahlende Gewinnerin. Eva Könnemann freut sich über ihren Preis: die goldene "Lola".

Eine strahlende Gewinnerin. Eva Könnemann freut sich über ihren Preis: die goldene "Lola".

Foto: Peter Hacker

Der kleine Ort Emmelsum im Voerder Norden ist seit Donnerstagabend Schauplatz preisgekrönter bewegter Bilder: "Das offenbare Geheimnis" von Regisseurin Eva Könnemann hat den Deutschen Kurzfilmpreis in der Kategorie "Dokumentarfilm" gewonnen. Die Arbeit der Berlinerin war eine von zwölf Beiträgen, die aus insgesamt 227 Filmvorschlägen für die goldene "Lola" nominiert worden waren. Fünf Filmteams wurden am Donnerstagabend in der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg von der Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, ausgezeichnet.

Es war durch Zufall, dass Emmelsum in den Blick von Eva Könnemann gerückt war. Bei Recherchen für eine Arbeit über Wappen war sie auf das Dorf gestoßen, zu dem sie dann auf der städtischen Internetseite Folgendes las: "Über den Ort Emmelsum lässt sich nicht allzu viel sagen." Nur einmal sei das Dorf geschichtlich nachweislich hervorgetreten. Die Neugier der Berlinerin war geweckt, sie reiste an den Niederrhein, erkundete Emmelsum während mehrerer Besuche und näherte sich dem ihr unbekannten Ort auf ihre persönliche Weise.

"Geht das, einen Film über das ,Nichts' zu machen?", fragt die Jury in ihrer Begründung und attestiert der Berliner Regisseurin, dass sie es kann. "Durch ihre behutsame Annäherung, die die Langsamkeit nicht scheut, die präzise Bildgestaltung ihrer Kamera, die Distanz bewahrt, und dem feinsinnigironischen Kommentar, eindrücklich vorgetragen von Katrin Resetarits, ist es ihr gelungen, aus dem ,Nichts' ein kluges und komplexes Essay zu entfalten, das die Grenzbereiche des Dokumentarfilms auslotet", urteilt die Jury. Eva Könnemanns Film animiere auch zu Betrachtungen darüber, "wie die Beobachterin beobachtet wird und ihr ,Ich' vom Emmelsumerischen ,Wir' aufgenommen wird". Nach Ansicht der Jury wird in "Das offenbare Geheimnis" die Rolle des Dokumentarfilmers subtil hinterfragt.

Die goldene "Lola" ist mit 30. 000 Euro dotiert. Das Preisgeld muss zweckgebunden für die Produktion eines neuen Kurzfilms oder eines Films "mit künstlerischen Rang" oder für die Projektvorbereitung verwendet werden.

Eva Könnemann hat bereits ein interessantes Anschlussprojekt im Auge, das sie nun realisieren kann. Emmelsum soll dabei der Ausgangspunkt des von ihr geplanten Spielfilms sein, genauer die Schleuse. Von dort aus will die Regisseurin ihre Protagonistin dann auf einem Schiff über die Kanäle in die weite Welt schicken.

(P.K.)
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