Dinslaken Es weihnachtet im Museum Voswinckelshof

Dinslaken · 43 Hobby-Künstler und Kunsthandwerker bieten bis zum 27. November ihre Arbeiten an.

 Elke Reinecke, sie hat sich ganz den mittelalterlichen Glasperlen und der Spinnerei.

Elke Reinecke, sie hat sich ganz den mittelalterlichen Glasperlen und der Spinnerei.

Foto: Heiko Kempken

Seit gestern erstrahlt das Museum Voswinckelshof in weihnachtlichem Glanz. Der Duft frischer Tannen zieht durchs Haus, während die Kleinen des Alette-Meyer-Kindergartens mit ihren hellen Stimmen die Adventszeit einläuten. 43 Hobbykünstler aus der näheren Umgebung bieten auf drei Etagen weihnachtliche Waren feil.

Eine, die den Faden dabei nicht verliert, ist Elke Reinecke. Sie ist bereits zum zweiten Mal dabei - mit Spinnrad und Wolle. "Ich bin ein Mittelalterfan und verkaufe Glasperlen auf den entsprechenden Märkten", erzählt sie. Auf einem dieser Märkte habe sie das Handwerk kennengelernt und Feuer gefangen. "Früher hat man dazu eine Handspindel benutzt, erst im 18. Jahrhundert kamen die Spinnräder auf." Bevor aber aus der Rohwolle ein Faden entsteht, muss die Wolle erste gewaschen und gekämmt werden. Schließlich wird die Spindel durch Treten in eine schnelle Umdrehung versetzt und die Fasern der Rohwolle zu einem Faden zusammengedreht.

Marga Kruppa kann hingegen mit einer lustigen Idee aufwarten, die man auch daheim mit Kindern basteln kann - Engel aus verschiedenen Nudelsorten. "Die werden einfach zusammengeklebt und mit einer kleinen Holzkugel versehen, dann eingesprüht und schon sind die lustigen Engel fertig." Seit rund 40 Jahren gibt es den Hobbykünstler-Markt. Immer wieder wechseln schon einmal die Aussteller, wenn sie aus Krankheits- oder Altersgründen ausfallen. Auch in diesem Jahr seien neun neue Künstler dabei, erzählt Organisatorin Kruppa. Die meisten aber sind den Besuchern des Weihnachtsmarktes bekannt, kommen jedes Jahr gerne ins Museum. Da gibt es Fensterbilder und Weihnachtskarten zu bestaunen, Teddybären selbst gemacht, gestickte Decken, Häkelwaren, Blaudruckarbeiten, Schmuck aus Fimo, versehen mit Fahrradschläuchen, Jeanstaschen für Groß und Klein aus alten und neuen Stoffen, Lichthäuser, Lampen, Glas- und Töpferwaren, Kunststücke aus Beton und vieles mehr.

Ingrid Gärtners beispielsweise hat sich seit Kindesbeinen der Malerei verschrieben, bereits einige Ausstellungen hinter sich gebracht, bevor sie mit ihren Aquarellen auch an der Weihnachtsausstellung teilnahm. Verschneite Landschaften, die von einem Urlaub in den Bergen träumen lassen, Blumen, Bergseen im Frühling hat sie im Angebot.

Monika Kaskens gibt sich gleich zwei Hobbys hin, dem schon erwähnten Schmuck mit Fahrradschlauchstücken und der Bekleidung. Hier setzt sie auf wandelbare Artikel, ein Stirnband, das Frau auch als Halstuch tragen kann, einen Wickelschal, der gleich drei Funktionen erfüllen kann. "Ich versuche immer praktisch zu denken und zu arbeiten", sagt die Künstlerin.

Auch Hans Bruker mit seiner Münzdruckerei fehlt nicht im Museum. Seine 18. Dinslakener Medaille wird er bald präsentieren. Den MGV Concordia soll sie abbilden, immerhin ist der Chor in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Auf 500 Jahre kommt zwar die Reformationszeit im nächsten Jahr, doch eine Luther-Münze wird es wohl nicht geben. "So ein Prägestock kostet gut 800 Euro, das kann ich nicht stemmen." Vielleicht findet sich zum Lutherjahr ja ein Sponsor.

Der Weihnachtsmarkt im Museum kann bis einschließlich 27. November von 11 bis 18 Uhr besucht werden.

(big)
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