Voerde Ein Vierteljahrhundert im Dienst der Kirche

Voerde · Pastoralreferent Markus Gehling ist seit 25 Jahren im Kirchendienst. Der 49-Jährige arbeitet viel mit Jugendlichen, schreibt ein Internetblog und verteilt gerne Schokonikoläuse - auch in Richtung Vatikan.

 Trägt Voerde gelegentlich auf der Brust: Pastoralreferent Markus Gehling in seinem Büro in der Gemeinde Sankt Peter und Paul Voerde.

Trägt Voerde gelegentlich auf der Brust: Pastoralreferent Markus Gehling in seinem Büro in der Gemeinde Sankt Peter und Paul Voerde.

Foto: Martin Büttner

Der Weg in die Kirche führte für Markus Gehling über seine Großmutter. "Meine Eltern hatten es nicht groß mit der Kirche", sagt der Pastoralreferent der katholischen Kirchengemeinde Sankt Peter und Paul in Voerde. Im heimischen Vreden im Münsterland war es seine Großmutter, die für die regelmäßigen Besuche in der Kirche sorgte. Doch der Berufsweg des 49-Jährigen führte erstmal in eine Lehre zum Industriekaufmann und dann in die Buchhaltung eines Unternehmens. "Da saß ich dann im Keller und habe erst Magnetkarten und dann den ersten Computer bearbeitet", erzählt Markus Gehling.

In der Firma fiel er aber auch einer Kollegin auf, die ihn regelmäßig in der Kirche sah und dann zu den ersten Aktivitäten außerhalb des regelmäßigen Kirchenbesuchs animierte. "Irgendwann dachte ich mir, ich könnte Ordensmann werden", berichtet der Pastoralreferent weiter. Vom Ordensleben hatte der damals noch Jugendliche allerdings sehr ideale Vorstellungen, die sich nicht ganz mit der Wirklichkeit deckten. "Dann lernte ich eine Pastoralassistentin kennen und dachte mir: das kannst du machen." Gesagt, getan. Markus Gehling bewarb sich für die praxisbegleitende Ausbildung beim Bistum Münster und wurde eingestellt. Das war 1991 und seitdem ist der Pastoralreferent im Bistum unterwegs. An den Niederrhein führte ihn die Liebe. "Ich lernte damals meine Freundin kennen und die wohnte in Geldern, ich selbst in Senden. Also wollte ich am liebsten irgendwo genau dazwischen arbeiten." Und so kam er nach Dinslaken. Sein Weg führte ihn über Sankt Jakobus nach Sankt Marien und schließlich von Dinslaken nach Voerde. Hier ist er nun seit 2008 in der Gemeinde. "Es macht noch immer Spaß", sagt er nach einem Vierteljahrhundert im Kirchendienst. "Kirche ist für mich ein Stück Heimat und nicht nur eine Organisation."

Ein Gefühl, das Markus Gehling gerne weitervermittelt, auch an junge Menschen. Schon in Dinslaken war er immer in der Jugendarbeit aktiv und verbindet mit Ferienlagern und Ferienfreizeiten besonders viele positive Erinnerungen aus seiner 25-jährigen Zeit im Kirchendienst. Und manchmal geht der Seelsorger auch ungewöhnliche Wege. Zum Beispiel, wenn es um Schokonikoläuse geht. Von denen verschickt der 49-Jährige jährlich 65000 im Gebiet des Bistums Münster und darüber hinaus. "Ich habe mich mal irgendwann gewundert, warum es keine Schokonikoläuse im Supermarkt gibt", erzählt er. Bei einem Schokoladenhersteller fragte er nach, musste eine Palette mit 1000 Nikoläusen bestellen und brachte die unter die Leute. "Das hat sich dann herumgesprochen. Ich habe auch schon welche in den Vatikan geschickt", berichtet Markus Gehling.

Und für alles, was er nicht in seiner kirchlichen Arbeit unterbringen kann, verfasst er einen Internetblog. Da liefert er sich über seine Ansichten im Internet auch schon mal kleinere Wortgefechte. "In der Gemeinde bin ich friedlich, aber ab und an macht das auch mal Spaß", sagt Markus Gehling mit einem Augenzwinkern.

(RP)
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