Dinslaken Ein Sinnesgarten voller Windklang und Rosenduft

Dinslaken · Erlöserkirche feiert Eröffnung mit Familienfest: Hier sind nicht nur Demente willkommen.

 Nach dem Gottesdienst wurde der Sinnesgarten beim Nachbarschaftsfest rund um die Erlöserkirche offiziell eröffnet .

Nach dem Gottesdienst wurde der Sinnesgarten beim Nachbarschaftsfest rund um die Erlöserkirche offiziell eröffnet .

Foto: Heiko Kempken

Der Sinnesgarten der Erlöserkirche in Dinslaken wird durch einen "synchronischen Eröffnungsschritt", wie Pfarrer Ralf Federwisch ihn nennt, offiziell eröffnet. Superintendent Friedhelm Waldhausen, Presbyteriumsvorsitzende Brigitte Kerber und Arnd Rutenbeck, Vorsitzender der Diakonie, haben die Ehre, nach dem Gottesdienst das gelbe Band zu durchschneiden. Und als ob es abgesprochen wäre, lässt sich auch die Sonne blicken, als die neugierigen Besucher ihre ersten Schritte durch den Garten wagen. "Der Garten ist natürlich für alle da, doch gerade Menschen mit Demenz haben keine Möglichkeit, die Welt mit dem Verstand zu verstehen, können sie aber über Sinne begreifen", erzählt Erika Tepel, Mitinitiatorin des Sinnesgartens und Leitung des "Café Vergissmeinnicht". Für Menschen mit Demenz sind Sinneseindrücke von großer Wichtigkeit. Für die Ohren gibt es zum Beispiel ein Windklangspiel, einen Quellstein und ein Vogelhäuschen, für die Nase ein Hochbeet mit ganz vielen verschiedenen Kräutern und duftenden Rosen und für die Haut einen Weg mit unterschiedlichen Bodenbelägen wie Holz oder Kies. Außerdem laden auf dem sehr übersichtlichen Weg immer mal wieder Bänke dazu ein, eine kleine Pause zu machen und die Natur zu genießen.

Eine Skulptur im Garten bringt dies besonders zum Ausdruck, nämlich die des Künstlers Peter Griesbeck vom Atelier freiart im Kreativ.Quartier Lohberg. "Als die Anfrage von Herrn Federwisch kam, dachte ich sofort an die alte Bergwerkssiedlung hier", gibt Peter Griesbeck preis. Darum wählte er als Materialien Eisen und Holz aus, denn das Eisen wurde für den Ausbau unter Tage hergestellt und das Holz für Bahnschwellen genutzt. Auf der Skulptur ist sogar eine alte Bahnschwelle aus dem Bergwerk Lohberg zu sehen, die früher tausende Leute und Kohlewagen befördert hat. Diese bildet zusammen mit den Muttern eine Verbindung zur Natur und kann ertastet werden, sowohl von den Augen als auch mit den Händen.

"Wir würden uns freuen, wenn sich noch mehr Künstler finden und bereit erklären würden, eine Skulptur zu machen", animiert Pfarrer Ralf Federwisch. Doch auch jetzt kommt der Sinnesgarten schon mehr als gut bei den Besuchern an. Besucher Otfried Nebel (78) freut sich: "Glückwunsch an alle Beteiligten.

(RP)
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