Dinslaken Drei "Maaßmenschen" am Zapfhahn

Dinslaken · Axel Wolff, Ludger Hullermann und Gerd Goch werden die Gaststätte Maaß am Neutor in Dinslaken zum 2. Oktober übernehmen. Das alte Personal wird übernommen. Der Charme der Gaststätte bleibt erhalten.

Eine Ära geht zu Ende - eine neue beginnt. Wenn am 1. Oktober Inge Ridderskamp die Gaststätte Maaß abschließt, wird bereits am Tag darauf eine neue Gruppe das alte traditionsreiche Haus weiterführen. Ganz im Sinne der früheren Wirtin, ganz im Sinne von Wilhelm und Werner Maaß.

Mit Axel Wolff, Gerd Goch und Ludger Hullermann geht eine neue Generation an den Start - alle drei kommen in irgendeiner Form aus der Gastronomie-Branche. Ludger Hullermann ist gelernter Kaufmann, führt das "Tacheles" in Hünxe, Gerd Goch eine Getränkegroßhandlung, hat zwei Jahre in Spanien eine Gastronomie betrieben, und Axel Wolff, nun ja, er ist die "schillernde Persönlichkeit" und scheint auf den ersten Blick als Fotograf und Fotofachhändler so gar nichts mit Gastronomie am Hut zu haben. Doch er deckt ein lang gehütetes Geheimnis auf: "Meine Eltern führten eine Gaststätte und als Junge musste ich dort oft mithelfen. Ich kenne die Gastronomie also ebenfalls aus eigener Erfahrung. Und erst kürzlich habe ich bei Inge Ridderskamp die Prüfung am Zapfhahn bestanden", fügt er lachend hinzu.

"Als wir hörten, dass hier Schluss sein sollte und Werner Maaß keinen Nachfolger für die Wirtschaft finden konnte, habe ich kurz herumtelefoniert und schon stand die Mannschaft", erzählt Wolff. "Eine solche Gaststätte darf einfach nicht sterben." Darin sind sich die drei "Maaßmenschen", so nennen sie sich auf ihrem neuen Gastwirt-Outfit, einig. Änderungen am Konzept soll es ebenfalls nicht geben, allenfalls die kulturellen Events sollen ausgebaut werden. "Maaß ist immer voll besetzt, warum also etwas ändern?", fragen die Drei unisono. Natürlich werde es Veränderungen geben, Kleinigkeiten in der Dekoration, die erst beim zweiten Blick ins Auge fallen - mit historischen Bildern, wen wundert's, soll den früheren Wirten und Maaß ein Denkmal gesetzt werden. Der kleine Saal neben dem Gastraum ist schon etwas freundlicher gestaltet und ausgebaut. Hier sollen demnächst vermehrt Stammtische abgehalten werden, vielleicht auch ein Presseclub, wie es früher einmal war, schwebt Axel Wolff vor. Um junge Gäste zu gewinnen, dürfe man sich auch neuen Dingen nicht verschließen, wie Free Wifi und Sky. An der Einrichtung wollen sie aber nichts ändern. "Wir wollen den Charme von Maaß erhalten", so Ludger Hullermann.

Das alte Personal, da können die langjährigen Gäste beruhigt sein, wird übernommen, neues eingestellt. Die drei neuen Pächter aber haben sich verpflichtet, zumindest jeweils einen Tag in der Gaststätte anwesend zu sein und dann auch am Zapfhahn zu stehen. "Wichtig ist es, mit Herzblut dabei zu sein", gibt Alt-Wirt Wilhelm Maaß den drei neuen "Maaßmenschen" mit auf den Weg.

"Das sind wir", verspricht Gerd Goch. "Wir drei kennen uns gut, vertrauen uns, teilen uns die Arbeit auf, das müssen wir, denn wir haben ja alle noch unsere anderen Unternehmen. Die sollen und dürfen natürlich nicht darunter leiden. Natürlich können wir Inge Ridderskamp nicht ersetzen, aber wir sind guter Dinge, dass alles klappt." "Und Termine für 2017 vergeben wir auch schon", fügt Axel Wolff hinzu.

Und jetzt mal ehrlich, was kann bei einer Traditionsgaststätte wie Maaß schon schiefgehen?

(RP)
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