Dinslaken Dr. Klaus Peitgen ist neuer Chef der Allgemein- und Viszeralchirurgie

Dinslaken · Als er im Frühjahr von der vakanten Stelle imVinzenz-Hospital erfuhr, habe er sofort Kontakt mit seiner alten Wirkungsstätte aufgenommen. Schon im April war man sich einig - nun hat Dr. Klaus Peitgen, ein Fachmann im Bereich der Schlüssellochchirurgie, seine Stelle als neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie angetreten. Nach 25 Jahren kehrt der 55-Jährige, der seit 1990 in Dinslaken lebt, an das Krankenhaus zurück, in dem er 1987 als Assistenzarzt im Zivildienst - das gab es tatsächlich - seine Laufbahn begann. Als künftiges Ziel nennt der neue Chef die medizinische, organisatorische und strategische Neuausrichtung der Abteilung sowie die Etablierung als Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie.

 Dr. Klaus Peitgen

Dr. Klaus Peitgen

Foto: Hermann

Dafür will Dr. Klaus Peitgen sein bewährtes Team mit neuen Kräften ergänzen. Mit ihm hat Dr. Christian Pitt (45) als Oberarzt seinen Dienst angetreten, ein Kollege, den er bereits aus vielen gemeinsamen Berufsjahren - unter anderem im Knappschaftskrankenhaus Bottrop - kennt und schätzt. Als weiterer Neuzugang wird Assistenzärztin Els Mulder das Team verstärken.

Die fünf Jahre in der damaligen chirurgischen Abteilung haben ihn sehr geprägt, erzählt Dr. Peitgen aus seiner früheren Zeit im Vinzenz: "Wir hatten ein sensationelles Team." Viele Kontakte zu Kollegen und auch zu hiesigen Hausärzten seien bis heute lebendig geblieben, auch durch den Wohnsitz ist er in Dinslaken verwurzelt.

Seine Schwerpunkte, die Adipositas-, die Zwerchfellbruch- sowie die Hernienchirurgie, will der neue Chefarzt künftig auch im Vinzenz weiterentwickeln. Bereits im Huyssens-Stift in Essen und im Knappschaftskrankenhaus in Bottrop, wo er fast zwölf Jahre als Chefarzt tätig war, hat er die dortigen Zentren für Minimal Invasive Chirurgie etabliert. So werde das Vinzenz künftig die komplette Bandbreite der Adipositas-Chirurgie für Menschen mit extremem Übergewicht anbieten: Nicht nur die so genannten Magenschlauch- oder Bypassoperationen, sondern auch eine Selbsthilfegruppe und Adipositasberatung. Zwar gibt es solche Angebote bereits in der Umgebung, doch der Bedarf sei groß, weiß Dr. Peitgen. Im Mittelpunkt sollen auch die Folgeerkrankungen wie die Diabetes Typ 2 stehen, die in Folge einer Operation geheilt werden könne. Manchen stark übergewichtigen Menschen, erklärt der Chef, kann nur noch durch eine OP geholfen werden: "Der Körper ist auf Energiespeichern programmiert." Operativ ist in vielen Fällen auch Menschen mit Zwerchfellbruch oder Refluxproblemen zu helfen. Für das Gebiet der Hernienchirurgie (Hernie ist ein Eingeweidebruch) nahm die Zeitschrift Focus Dr. Peitgen im August in die Liste der 30 besten Chirurgen auf.

Privat kümmert sich der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder gerne um die Familie, begleitet seinen kickenden Sohn auf den Fußballplatz und reist gerne, am liebsten nach Frankreich. Ein weiteres Hobby hängt eng mit dem Beruf zusammen: Der Dinslakener hat eine beachtliche Sammlung an altem Chirurgenwerkzeug zusammengetragen - etwas unheimlich anmutende Geräte aus Zeiten, als minimal invasive Operationen noch gar nicht denkbar waren.

(rme)
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