Dinslaken DJs geben ihr Können an Nachwuchs weiter

Dinslaken · Im Workshop "Mixperience" im Jugendzentrum P-Dorflernen Kinder von Profi-Discjockeys.

 Kolja Vorthmann (rechts) und Lars Caspari (2. von rechts) alias DJ Koljeticut und Doc Jester mit den Nachwuchs-DJs Jonas Eric und Jonas.

Kolja Vorthmann (rechts) und Lars Caspari (2. von rechts) alias DJ Koljeticut und Doc Jester mit den Nachwuchs-DJs Jonas Eric und Jonas.

Foto: Jochen Emde

Draußen ist es noch hell, aber im großen Saal des Jugendzentrums P-Porf ist Nacht: Kein Licht, aber bunte Lichter, vor allem: ein DJ-Pult auf der Bühne. Und während die Tanzfläche noch leer ist, herrscht hinter dem Pult bereits geschäftiges Treiben. Die letzten Vorbereitungen für einen Discoabend, der für Jonas und Eric (beide 12 Jahre alt) eine Premiere ist. Sie werden zum ersten Mal ein eigenes DJ-Set spielen. Zwei Tage haben sie das im Rahmen der Kulturrucksack NRW-Reihe bei echten Profis gelernt. Kolja Vorthmann, DJ-Weltmeister von 2008, und Lars Caspari sind die Tutoren eines Workshops, der im Rahmen der Kulturrucksack-Aktion in Kooperation mit dem Fachamt Kultur im Jugendzentrum P-Dorf angeboten wurde.

"Gitarristen spielen doch auch in einer Band und geben darüber hinaus ihr Können im Instrumentalunterricht weiter", erklärt Lars Caspari die Idee, Kinder und Jugendliche mit Technik und Tricks der Djs vertraut zu machen. Vor 20 Jahren war er der DJ in einer Hip Hop Band, blieb dann an England hängen: Trip Hop, Break Beats. Privat legt er heute House und Techno auf. Womit man schon mitten in der Qual der Musikauswahl ist. Die Datenbank im Laptop ist mit MP3s aus verschiedenen Musikstilen gefüttert. Jonas wird ein Charts-Set spielen, was aber nicht unbedingt seinem privaten Geschmack entspricht. Das wäre Elektro. Gibt's doch aber. "Jaaa, aber zu Hause höre ich Härteres".

Doch egal ob Charts oder Party, für das Handwerkliche der DJ-Kunst spielt es keine Rolle, was man spielt, sondern wie man die Stimmung im Saal aufbaut und die Übergänge zwischen den Stücken so fließend gestaltet, dass erst gar keine Lücke entsteht, während der man sich von der Tanzfläche schleichen kann. Eric erklärt, wie es geht: "An sich ist es wie eine riesige Fernbedienung: Zunächst sucht man sich die Stücke heraus und verteilt sie auf die linke und rechte Seite. Da gibt es dann zwei Schieberegler für die Lautstärke, zwei Potis für das, was man aus den Lautsprechern im Saal hört, mit den Tasten hier setze ich Marker im Lied." Und nicht zu vergessen die beiden Jogwheels, die optisch an die alten Vinylplattenspieler erinnern und über die man die Tracks vor und zurückspulen kann. Kolja und Lars haben den Nachwuchs-DJs übrigens im Workshop nicht nur die moderne digitale Technik erklärt, sondern auch klassische Turntables für Vinyl mitgebracht.

Doch für den abschließenden Discoabend stehen aktuelle MP3s auf den Sets. Aber etwas fehlt noch: Zum DJ gehört nämlich nicht nur coole Musik, sondern auch ein cooler Name. Und so geben nicht Eric und Jonas an diesem Freitagabend im P-Dorf ihr Debüt, sondern DJ Cobra und Tejo.

(bes)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort