Unsere Woche Die Vision von einem schöneren Bahnhof für Dinslaken

Dinslaken · Für eine Kommune ist es wichtig, die Bürger möglichst umfassend über Vorhaben zu informieren und auch frühzeitig zu beteiligen. Denn sonst droht von vornherein erheblicher Widerstand.

Ein Aushängeschild für die Stadt ist der Dinslakener Bahnhof ganz gewiss nicht. Eher schon ein Ort, für den die Bürger sich schämen müssen. Er wirkt heruntergekommen und schmuddelig. Verständlich, dass Reisende zusehen, dass sie schnell dort wegkommen und Wartezeiten sich möglichst auf ein Minimum reduzieren lassen.

Die Bahn beabsichtigt nicht, die Aufenthaltsqualität ihres Bahnhofs zu verbessern, denn das würde enorme Investitionen erforderlich machen. Von den Bürgern wird seit vielen Jahren gefordert, dass die Bahnsteige auch für Behinderte, Rollstuhlfahrer, Nutzer von Rollatoren sowie für Mütter mit Kinderwagen leichter zu erreichen sein müssen. Denn der vorhandene Treppenaufgang stellt eine Barriere dar.

Die Stadt Dinslaken trägt sich schon seit langem mit dem Gedanken, hier für Verbesserungen am Mobilitätszentrum Bahnhof zu sorgen. Immer wieder gab es Gespräche mit dem Verkehrsunternehmen Deutsche Bahn - den erhofften Erfolg gebracht haben diese Unterredungen bislang allerdings nicht. Im Zuge der geplanten Umgestaltung des Bahnhofsplatzes ist nun auch der Bahnhof selbst wieder verstärkt in den Blick der Kommune gerückt. Die Verwaltung weiß, dass sie selbst aktiv werden und die Dinge in Angriff nehmen muss, wenn sich innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes etwas ändern soll und man nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag warten will.

Also gibt es bei der Verwaltung Überlegungen, das Bahnhofsgebäude zu kaufen, zu renovieren, dort möglicherweise eine städtische Touristeninformation anzusiedeln und den auf Vordermann gebrachten Komplex dann wieder an die Bahn zu vermieten. Die Stadt Dinslaken hat Visionen. Das ist für eine Kommune, die die Zukunft im Blick hat, wichtig, auch wenn nicht alle wünschenswerten Vorhaben realisiert werden können- was schon an den fehlenden Geldern liegt. Aber manchmal lassen sich nach und nach einzelne Bausteine eines größeren Vorhabens umsetzen. Beharrlichkeit ist gefragt. Für Großprojekte braucht man erfahrungsgemäß einen langem Atem.

Die Gemeinde Hünxe arbeitet daran, Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen auszuweisen. Kaum ist das Gutachten da, in dem mögliche Standorte genannt werden, gibt es auch schon Widerstand. Befürworter und Gegner stehen sich gegenüber. Die Gemeinde muss auf eine umfangreiche Information ihrer Bürger setzen. Es darf nicht der Eindruck entstehen, ihnen würden Planungsunterlagen sowie wichtige Fakten vorenthalten. Fatal wäre es auch, wenn den ein oder anderen Bürger das Gefühl beschleicht, es sei doch schon längst alles entschieden. Denn das führt bei den Menschen nur zu Frustration und Verärgerung. Vielmehr gilt es, gemeinsam mit ihnen die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das ist aber nur in einem echten Dialog möglich, der durchaus kontrovers geführt werden darf.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: heinz.schild@rheinische-post.de

(RP)
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