Dinslaken Die Burghofbühne lässt den Hamster frei

Dinslaken · "Freddy - Ein Hamster lebt gefährlich" ist ein Einpersonenstück mit 25 Rollen. Eine Herausforderung für Schauspielerin Marie Förster. Premiere ist am 4. November im Tenterhof.

 Eine Brille und ein Schutzhelm: fertig ist das Kostüm für Hamster Freddy. Schauspielerin Marie Förster wird an die 25 Mal die Rolle wechseln.

Eine Brille und ein Schutzhelm: fertig ist das Kostüm für Hamster Freddy. Schauspielerin Marie Förster wird an die 25 Mal die Rolle wechseln.

Foto: Picasa

Thomas Klischke steht vor seiner ersten Regiearbeit für das Kinder- und Jugendtheaters der Burghofbühne. Und was unternimmt er als erstes mit Schauspielerin Marie Förster und Anna Scherer als Dramaturgin der Produktion? Tierfilme gucken. Wenn am Theater so etwas gemacht wird, dann ist Feldforschung. Für den Feldhamster. Oder genau genommen: Recherchearbeit für den Hamster als Haustier. Denn einen solchen wird Marie Förster unter der Regie von Thomas Klischke spielen. Und eine Ratte. Und zwei Meerschweinchen. Alles Nager. Na gut, eine Katze ist auch dabei. Womit die, die das Kinderbuch von Dietlof Reiche auch schon kennen, ahnen dürften, um welchen speziellen Hamster es sich hier handelt: Es ist Freddy. Ein großer Dichter, ein Romantiker, ein ganz besonderes Tier, weil es lesen und schreiben kann. Aber genau das ruft einen Forscher auf den Plan. Und der meint es gar nicht gut mit Freddy. Was bedeutet: So ein Hamster lebt gefährlich. Und das ist auch der Titel des neuen Burghofbühnenstücks, das am Freitag, 4. November, ab 18 Uhr im Rahmen der Studio-Stürmer-Reihe im Tenterhof Premiere hat.

Im Einpersonenstück von Karin Eppler und Christopher Gottwald wird Marie Förster in die Rollen der Tiere schlüpfen. In die Rollen wohlgemerkt, nicht in Hamster- oder Rattenkostüme. Es reichen wenige Requisiten, um die Rollenwechsel anzudeuten. Wichtig war Thomas Klischke allerdings, die Tiere nicht einfach als Menschen zu nehmen, sondern sie durch die Verhaltensmuster ihrer Art zu charakterisieren. Dafür beschäftigte er sich mit den Nagern. Und stellt heute fest: "Irgendwann hat man sie richtig liebgewonnen." Hamster orientieren sich über ihren Geruchssinn, ihre Augen sind schlecht und das ist der Grund, warum sie gegen Wände laufen, wenn sie sich erschrecken - und das passiert ihnen oft. Schnuppern, fliehen, gegen die Wand knallen: das wird für Marie Förster zur Rolle gehören. Aber in der Geschichte "Ein Hamster lebt gefährlich" geht es natürlich um mehr. Und das ist dann doch wieder menschlich: Denn im Verlauf der Handlung, in der Freddy und seine Freunde den begabten Hamster vor dem Skalpell eines hinterhältigen Wissenschaftlers retten müssen, stellen sich die vermeintlich marottigen Eigenheiten der Tiere als ihre wahre Stärken heraus. Aber auf dem Weg dahin müssen sie erst lernen, dass sie Helden sind.

Thomas Klischke, geboren 1975 in Frankfurt/Oder, wurde für seine Regiearbeiten im Bereich Kinder- und Jugendtheater bereits mehrfach ausgezeichnet. Seit 2006 dramatisiert er mit der Autorin und Filmregisseurin Sophie Linnenbaum Kinderbücher, Märchen und eigene Stoffe, 2011 gründete er das Möööp Theater Frankfurt.

Das Stück ist geeignet für Kinder ab acht Jahren. Die Premiere weist aber schon darauf hin, dass an dem Stück um den "mutigsten Hamster der Kriminalgeschichte" auch ältere ihre Freude haben dürften.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort