Voerde "Design Studio" - eine neue Schülerfirma

Voerde · Jungunternehmer des Gymnasiums Voerde übernehmen auch Aufträge von externen Kunden.

 Das Team: Sebastian van Bömmel und Anastasia Lorenz, Elena Hartwig, Jolina Egetenmeier, Lea Enninghorst, Lisann Böhnke und Michelle Zielenbach.

Das Team: Sebastian van Bömmel und Anastasia Lorenz, Elena Hartwig, Jolina Egetenmeier, Lea Enninghorst, Lisann Böhnke und Michelle Zielenbach.

Foto: Kempken

Zwei Dosen Tomatensuppe von Campbell's, die Andy Warhol zu seinem bekannten Kunstwerk inspirierten, stehen auf dem Tisch. Ein Picasso hängt an der Wand, das Cover des "Sgt. Pepper's"-Albums unweit daneben. Inspiration, wohin das Auge blickt. In diesem Umfeld beweisen sechs Schülerinnen des Gymnasiums Voerde (GV) ihre Kreativität - nicht nur dem Kunstlehrer Sebastian van Bömmel, sondern jedem, der sie beauftragt. Aus einer Design-AG ist das "Design Studio" hervorgegangen, eine Schülerfirma, die wirtschaftlich arbeitet.

Mit solchen Projekten hat man am GV Erfahrung. Schon das Schülercafé war und ist ein Erfolg, wurde mit einem Preis der IHK ausgezeichnet. Nun tritt das "Design Studio" an, das ebenfalls Gewinne einfahren soll, die zurück in das Projekt fließen - und zu einem kleinen Teil auch an die Schülerinnen. "Wir verhandeln über einen Betrag zwischen Mindestlohn und zehn Euro", erklärt Lehrer van Bömmel.

Und eine Bezahlung verdienen die 14- und 15-jährigen Schülerinnen tatsächlich. Denn nach einer beinahe zweijährigen Phase in der AG, während der sie die Grundlagen eines Grafikprogramms lernten, können sie nun beispielsweise Plakate gestalten, die durchaus professionell wirken. Das bewiesen sie bei der Bewerbung des Weihnachtsbasars ihrer Schule. "Das können wir jetzt alle", sagt Neuntklässlerin Elena.

Ebenso wie die Buchführung und das Erstellen von Rechnungen. "Aber jeder hat seine Spezialgebiete." Und die haben sich die Schülerinnen selbst erarbeitet. "Man hätte mit Designbüchern ankommen können", sagt van Bömmel, "aber sie sollten ihre eigenen Erfahrungen machen." So probieren sie vieles aus und entdecken, was ihnen und anderen gefällt.

Das ist nicht nur nicht ein Hobby oder bald ein kleiner Nebenjob, sondern auch mit Blick auf die Zukunft für die Schülerinnen interessant. Einige von ihnen können sich vorstellen, später auch beruflich in diesen Bereich zu gehen. "Das können wir sehr gut gebrauchen. Wir lernen hier die Skills", sagt Elena. "Und die können sich sehen lassen", befindet Lehrer van Bömmel, der sein Know-How im Grafik-Design weitergegeben hat. "Nach einem Jahr oder zwei, in denen sie die Basics gelernt haben, müssen sie sich nicht verstecken."

Einen ersten bezahlten Auftrag konnte das "Design Studio" am GV bereits erledigen. Der Vater einer Schülerin bestellte Visitenkarten für seine Gartenbaufirma, die im Studio designt und dann an eine Druckerei weitergegeben wurden. "Wir haben zum Beispiel darüber nachgedacht, wohin die Kettensäge kommt und auf welcher Blume der Schmetterling sitzen soll", erzählt Elena. "Und man glaubt gar nicht", wirft van Bömmel ein, "wie lange man über einen Schmetterling diskutieren kann."

Kontakt zum "Design Studio": design-studio@gymnasium-voerde.de.

(za)
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