Dinslaken Der Dinslakener Bahnhof wird jetzt endlich barrierefrei

Dinslaken · Ein Treppenaufgang wird ab der kommenden Woche für den Einbau des Aufzuges gesperrt. Im September soll der Lift betriebsbereit sein.

 Großer Bahnhof am Bahnhof: Viele Kämpfer für den Aufzug kamen zum offiziellen Baubeginn.

Großer Bahnhof am Bahnhof: Viele Kämpfer für den Aufzug kamen zum offiziellen Baubeginn.

Foto: Lars Fröhlich

Der kommende Montag ist ein Tag, auf den Hans-Jürgen Woydich lange hingearbeitet hat: Der Vorsitzende der Seniorenunion verspürt angesichts des Beginns der Arbeiten für den Aufzug am Bahnhof Dinslaken ein echtes "Glücksgefühl". "So lange haben wir darauf gewartet", sagt er - und dafür gekämpft. Für die Reisenden sollen die Bauarbeiten mit nur geringen Einschränkungen verbunden sein, versprach Stefan Ventzke, Projektleiter der DB Netz AG, gestern beim Ortstermin. Allerdings wird der linke Treppenaufgang ab Montag gesperrt bleiben - denn dort wird der Aufzug für 14 Personen installiert. "Wir sind froh, dass die Weichen endlich gestellt sind", freute sich auch Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, ebenso mit Blick auf die Pläne, die die Stadt noch rund um den Bahnhof hat.

Trotz aller Rücksicht auf die Pendler sind für einige Bauabschnitte Sperrungen notwendig. Diese sollen jedoch nachts erfolgen, so zum Beispiel vom 28. auf den 29. Februar: Dann werden Bagger, Radlader und Spritzbetonpumpe angeliefert. Auch am 23. Mai, wenn ein Teil des Bahnsteigdaches zurückgebaut wird, und am 29. Mai, wenn das Schachtgerüst eingehoben wird, gelten nächtliche Sperrpausen, für die sogar die Oberleitungen abgeschaltet werden. Im Juli steht dann eine letzte nächtliche Sperrung an, weil das Bahnsteigdach wieder hergestellt wird.

Bis September soll der aus einer Glas- und Stahlkonstruktion bestehende Aufzug betriebsbereit sein. Laut Bürgermeister Heidinger ist der Lift der erste Teil eines Gesamtpakets rund um den Bahnhof: Im Zuge des Betuwe-Ausbaus entsteht wie berichtet ein zweiter Bahnsteig , die Stadt plant im Anschluss den Durchstich zum dahinterliegenden Güterbahnhof, um das Gelände mit Hilfe des Programms "Flächenpool NRW" zur Entwicklung von ungenutzten Liegenschaften zu erschließen.

Außerdem werden die Gespräche zum Ankauf des Bahnhofsgebäudes weitergeführt. Das Ziel sei, erklärt Baudezernent Dr. Thomas Palotz, bis zum Jahresende zu klären, ob der Erwerb durch die Stadt realisierbar ist. Geplant ist bekanntlich auch die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes.

An den langen Weg bis zum gestrigen Tag erinnert sich Hans-Jürgen Woydich zurück: Fünf Jahre ist es her, dass der Vorsitzende der Seniorenunions an Bahnchef Dr. Rüdiger Grube geschrieben hat, um auf die fehlende Barrierefreiheit in Dinslaken aufmerksam zu machen. Seitdem hat er mit Hilfe der Schriftführerin Ruth Wendt, des CDU-Fraktionsvorsitzenden Heinz Wansing und des Baudezernenten Palotz hartnäckig gekämpft, sogar an die Bundeskanzlerin und den Petitionsausschuss des Bundestages geschrieben. "Man darf nie aufgeben". Eine Einstellung, die sich ausgezahlt hat.

(RP)
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