Voerde Denkmal-Tag: Nur Falknerin überzeugte

Voerde · Einige Besucher vom Tag des offenen Denkmals waren enttäuscht von dem, das ihnen im Haus Voerde geboten wurde.

 Zum Tag des Denkmals waren Falknerin Sabine Ehmanns-Kramp mit Fritz, einem einheimischen Uhu, und Falkner Andreas Hanke mit Lucie, einem Wüstenbussard-Weibchen, zum Haus Voerde gekommen.

Zum Tag des Denkmals waren Falknerin Sabine Ehmanns-Kramp mit Fritz, einem einheimischen Uhu, und Falkner Andreas Hanke mit Lucie, einem Wüstenbussard-Weibchen, zum Haus Voerde gekommen.

Foto: Markus Joosten

Was könnte man zum Tag des offenen Denkmals nicht alles zeigen und tun, wenn man ein Kleinod wie das Wasserschloss Haus Voerde samt Park zum Bespielen hat? Eine ganze Menge würde sich anbieten. Besucher, die gestern den Weg zum Wasserschloss gefunden haben, wurden allerdings zunächst einmal vor eine Aufgabe gestellt: Sie mussten nach Hinweisen auf diesen besonderen Tag suchen, und Schilder, die den Weg zu Veranstaltungen weisen, vermisste der Gast völlig. Lediglich an der Treppe, die zum Eingang des Wasserschlosses führt, hing ein Schild, das auf einen Vortrag des Heimatvereins Voerde im Trausaal in der ersten Etage hinwies.

Einer der Besucher war dann auch hörbar unglücklich. "Das ist die schlechteste Organisation, die ich je gesehen habe", kommentierte er das in Haus Voerde Gebotene und verabschiedet sich mit diesen Worten direkt wieder - rund eine Viertelstunde nach Beginn des dortigen Programms.

Im Trausaal widmete sich Heinz Boß, der Vorsitzende des Voerder Heimatvereins, derweil der Geschichte seines Vereins. Ein interessantes Thema, wenn man bedenkt, dass der Verein auch die Geschichte der Stadt mitgeprägt hat. Offensichtlich gab es bei einigen Besuchern jedoch eine andere Erwartungshaltung: So mancher schien sich einen längeren Vortrag zur Geschichte des Wasserschlosses gewünscht zu haben. Denn um das sollte es zum "Tag des offenen Denkmals" wohl eigentlich gehen. "Wir vermissen hier ein Programm", erklärte Besucherin Luzia von Pütten nach dem Vortrag. "Wir hatten eigentlich mehr erwartet", kommentierte auch ihre Begleiterin Rosemarie Hoffmann das Angebot. Das mag auch daran liegen, dass im Programm zum Tag des offenen Denkmals sowohl eine Ausstellung als auch Führungen angekündigt worden waren. Erstere gab es zwar, aber im Voerder Rathaus; Führungen wurden nicht angeboten. Für ein Highlight am Tag des offenen Denkmals sorgte dann Falknerin Sabine Ehmanns-Kramp. Mit verschiedenen Greifvögeln begeisterte sie ihre Zuschauer und gab ihnen viele Informationen zu den Vögeln und zur Falknerei mit auf den Weg. "Wenn ich irgendwo eine Schau mache, soll die auch einen pädagogischen Wert haben."

So erfuhren die Gäste, dass jeder Falkner erstmal Jäger ist und mit den Vögeln auf die Jagd geht. Mit den Frettchen, die Sabine Ehmanns-Kramp auch dabei hatte, werden Kaninchen aus dem Bau getrieben und mit Hilfe der Vögel erlegt. "Das ist nicht so einfach, wie es klingt", erklärte die Falknerin. Das galt wohl auch für den Tag des offenen Denkmals.

(fla)
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