Dinslaken Denkmal soll ein Schmuckstück werden

Dinslaken · Wer den Pavillon auf dem Bahnhofsvorplatz betrachtet, kommt nicht unbedingt auf die Idee, dass es sich um ein Denkmal handelt. Tut es aber. Deswegen will die Stadt ihn kaufen. Er soll schmuck ausgebaut werden.

 Noch macht der Pavillon am Bahnhof nicht viel her. Das soll sich aber ändern. Die Stadt will ihn kaufen und mit Hilfe eines Investors umgestalten.

Noch macht der Pavillon am Bahnhof nicht viel her. Das soll sich aber ändern. Die Stadt will ihn kaufen und mit Hilfe eines Investors umgestalten.

Foto: Martin Büttner

Das Gebäude ist 1956 als Wartehalle gebaut worden. Es ist, so urteilen die Denkmalschützer, Zeuge einer gewissen Epoche des gesellschaftlichen Wandels während der Zeit nach Wiederaufbaus nah dem Krieg. 1998 hat das Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinlands ihn unter Schutz gestellt. Und damit ist er eines der wenigen Einzeldenkmäler, die es in Dinslaken gibt. Noch gehört er der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG). Doch das soll sich ändern. Die Stadt will ihn kaufen. Die DVG ist auch bereit, ihn zu einem bescheidenen Preis zu verkaufen. Entscheiden über das Geschäft wird der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften in seiner Sitzung am Dienstag, 13. September, ab 17 Uhr im Rathaus in nicht öffentlicher Sitzung.

Die Stadt hat auch schon jemanden gefunden, der richtig in die Neugestaltung des Pavillons investieren will: den Pächter, der den Kiosk in dem Gebäude seit April dieses Jahres betreibt. Der möchte das gastronomische Angebot dort deutlich erweitern, den Pavillon innen völlig umbauen, so dass er begehbar wird und ihn auch von außen neu gestalten. Vorgesehen ist etwa, den Teil der heute aus recht unansehnlichen Glasbausteinen besteht durch ein luftige Glaskonstruktion zu ersetzen, die von innen eine Rundumsicht auf den Bahnhofsplatz ermöglicht. Außerdem wlll der Pächter an schönen Tagen, Tische und Stühle vor dem Pavillon aufstellen. Natürlich - schließlich steht das Gebäude auch für die Kiosk-Kultur im Ruhrgebiet, die gerade mit dem Tag der Trinkhalle groß gefeiert worden ist - wird es auch weiterhin einen Außenverkauf geben. Die Umbaupläne sind mit der Denkmalbehörde abgestimmt. Die Stadt übernimmt nur die Sanierung des Dachbereichs Im Ausgleich für seine Investitionen, die in einem sechsstelligen Bereich liegen, will die Stadt dem Pächter in den ersten 15 Jahren beim Pachtpreis entgegenkommen. Wenn die Dinslakener Politik zustimmt, könnte der Umbau Ende des Jahres fertig sein.

Für Dinslakens Baudezernenten Dr. Thomas Palotz wäre die Neugestaltung des Pavillons ein erstes sichtbares Zeichen für die geplante Umgestaltung des gesamten Bahnhofsumfelds, wie er der Rheinischen Post sagt. Das soll ja bekanntlich deutlich aufgewertet werden. Erste Pläne, die die Stadt als Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs vorgestellt hatte, waren aber auf Kritik gestoßen. Allerdings steht die Stadt auch nicht mehr unter Zeitdruck. Sie hat laut Palotz mit dem zuständigen Landesministerium vereinbart, dass sie die avisierten Fördermittel zur Umgestaltung des Bahnhofsumfelds auch noch im kommenden Jahr beantragen kann.

(RP)
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