Unsere Woche Den Dienstleistungsgedanken ernster nehmen

Dinslaken · Nach den Erfahrungen in der Vergangenheit hätte die Stadt Dinslaken wesentlich früher etwas gegen die Wartezeiten für Geburtsurkunden unternehmen sollen.

Das kann ja wohl nicht wahr sein. Reagiert die Dinslakener Stadtverwaltung eigentlich erst dann, wenn die Bürger sich verärgert beschweren? Dieser Eindruck entsteht, wenn man die gegenwärtige Situation am Standesamt der Kommune in den Blick nimmt. Dort müssen Eltern wochenlang darauf warten, dass sie die für ihren Nachwuchs beantragten Geburtsurkunden erhalten. Drei bis vier Wochen sind es nach Auskunft der Verwaltung gegenwärtig, normalerweise geschehe die Ausstellung innerhalb einer Woche nach Antragstellung. Doch die Problematik ist nicht neu. Eine ähnliche Situation gab es bereits Ende 2016, Anfang 2017 als die Standesbeamten ebenfalls nicht mit dem Ausstellen der Geburtsurkunden nachkamen, damals lagen sie, wie die Verwaltung einräumte, sogar sechs Wochen zurück. Na bitte, so schlimm ist es jetzt ja noch gar nicht, denn die momentane Wartezeit liegt mit bis zu einem Monat ja noch darunter. Doch dass es schon mal deutlich schlimmer war, ist natürlich kein Trost für diejenigen Eltern, die die Geburtsurkunde benötigen, um beispielsweise finanzielle Leistungen zu beantragen oder den Nachwuchs bei der Krankenkasse anzumelden. Zwar arbeitet die Verwaltung nach eigener Aussage mit Hochdruck daran, durch verschiedene interne Maßnahmen die Geschwindigkeit der Dienstleistung wieder zu erhöhen, doch offensichtlich hat die Verwaltungsspitze etwas zu lange damit gewartet, denn sonst wäre die gegenwärtige Situation nicht eingetreten. Zudem hätte sie aus den Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit gemacht hat, gewarnt sein und früher reagieren müssen. Da beschleicht so manchen Dinslakener der Eindruck, dass die Verwaltung den Dienstleistungsgedanken doch nicht so ganz ernst nimmt und deshalb immer mal wieder aus dem Blick verliert - der Leidtragende ist der Bürger.

In der Vergangenheit hat sich ein wesentlicher Teil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt Dinslaken in der Kathrin-Türks-Halle abgespielt. Dort fanden große Veranstaltungen, Theateraufführungen und Konzerte statt. Die Halle war zudem wichtig für das Dinslakener Vereinsleben. Und sie wird es nach ihrer Sanierung und Erweiterung wohl auch wieder werden. Die Weichen dafür sind gestellt. Die Beschlussempfehlung des Dinslakener Hauptausschusses fiel einstimmig aus. In der kommenden Woche wird der Stadtrat das Millionenprojekt dann aller Voraussicht nach endgültig absegnen. Die bisherigen Planungen sprechen dafür, dass Dinslaken einen attraktiven zentralen Veranstaltungsort am angestammten Standort bekommen wird.

Auch in Voerde wird kräftig investiert. So konnte in Friedrichsfeld der erste Spatenstich zur Sanierung der Sportanlage Am Tannenbusch gefeiert werden. Die Sportvereinigung 08/29 bekommt eine optimierte Anlage, auf die sie stolz sein kann und die den modernen Anforderungen an eine Sportstätte entspricht. Mehr noch, dort soll ein Quartiers- und Stadtteilzentrum für entstehen, das allen Bürgern offen steht und ein Treffpunkt sein soll. Und dies ist mit Sicherheit eine lohnende Investition in die Zukunft der Stadt Voerde und des Ortsteils Friedrichsfeld.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor:; heinz.schild@rheinische-post.de

(RP)
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