Dinslaken Das Tor zur Dinslakener Altstadt soll einen Turm erhalten
Dinslaken · Am Gewerbehaus steht ein gemauertes Rondell, das einen Aufbau erhalten könnte. Das neue Bauwerk wäre dann ein wirklicher Blickfang. Architekt Bernhard Maaß hat erste Entwürfe erarbeitet.
Das traditionsreiche Gewerbehaus an der Duisburger Straße ist grundlegend saniert und modernisiert worden. Ziel ist die Revitalisierung des Wohn- und Geschäftshauses, das den Geschwistern Alisa und Herbert Schäfer gehört und in dessen Erdgeschossräumen wieder Geschäfte und Dienstleister ansässig werden sollen. Architekt Bernhard Maaß von dem in Hamminkeln ansässigen Architekturbüro Kleiböhmer und Partner (AKP), von dem die Planungen für die Renovierung des Gewerbehauses stammen und der die Arbeiten betreut hat, hat nun ein neues Vorhaben ins Leben gerufen: das Turm-Projekt für das Walsumer Tor.
Im Bereich des Gewerbehauses, Duisburger Straße, Wiesenstraße, stand bis 1830 eines der Dinslakener Stadttore: das Südtor, das auch Walsumer Tor genannt wurde. Und an genau dieses historische Bauwerk will Architekt Maaß erinnern und den Eingang zur Altstadt optisch aufwerten, indem er genau vor dem Gewerbehaus einen baulichen Akzent setzt. "Ich will den Menschen damit die Idee vermittelt, dass dort früher mal ein Turm stand", sagt der Architekt. Maaß hat bereits einige Entwürfe angefertigt, die eindrucksvoll zeigen, wie das künftige Bauwerk später aussehen könnte. Mit seinen Plänen will er eine Diskussion über diese Thematik anstoßen, die auch durchaus kontrovers geführt werden könnte.
Gegenwärtig befindet sich vor dem Gewerbehaus ein gemauertes Rondell, das der Aufbewahrung von Mülltonnen dient. Es ist zweckmäßig, aber nicht gerade ein attraktiver Blickfang. Das möchte Maaß ändern. Seine Entwürfe vermitteln einen Eindruck, was dort alles möglich ist, welche unterschiedlichen Bauwerke, die die Vorstellung eines Turmes vermitteln, dort entstehen könnten.
Die vorhandene runde Klinkermauerung hat Maas als Ausgangsbasis beibehalten und darauf dann in seinen Plänen aufgesetzt. So könnte beispielsweise ein in Klinker gemauerter Rundturm mit mehreren Fenster entstehen. Es wäre aber auch möglich, einen komplett gemauerten Turm zu errichten. Denkbar wäre es auch, ihm eine perforierte Struktur zu geben. Das Bauwerk kann nach oben hin offen sein, so dass man in den Himmel schaut, wenn man im Innern des Turmes steht und noch oben blickt. Das Objekt kann aber auch geschlossen sein und einen Helm oder einen Deckel tragen. Wem das alles zu wuchtig und zu massiv erscheint, der kann sich wahrscheinlich eher mit einem aufgesetzten Gerüst anfreunden, das viel luftiger und filigraner wirkt. "Ein Stahlgerüst lässt sich leicht mit Efeu begrünen", so der Architekt. Zudem besteht die Möglichkeit, den Turm bei Nacht von innen zu illuminieren - durch den gezielten Einsatz von Licht würde das künftige Bauwerk zu einem besonderen Hingucker.
Das alles sind einige Varianten, für die Bernhard Maaß Pläne entworfen hat und über die er mit den Menschen ins Gespräch kommen möchte. Er kann sich gut vorstellen, dass es weitere Vorschläge gibt, wie der Walsumer Tor-Turm aussehen könnte. Dies Thema eignet sich nach seiner Überzeugung auch für Kunstklassen oder Kurse von Schulen, die eigene Ideen dazu entwickeln und ihre speziellen Entwürfe einbringen möchten.
Was die Realisierung des Projektes betrifft, so hofft Bernhard Maaß auf einen oder auch mehrere Sponsoren, denen der Walsumer Tor-Turm am Herzen liegt.