Gute Wünsche Das letzte Jahr als Wirtin bei Maaß

Dinslaken · Nach 44 Jahren hinter dem Tresen der Traditionsgaststätte verabschiedet sich Inge Ridderskamp am 30. September 2016 in den Ruhestand. Die 64-Jährige wünscht ihren Nachfolgern Axel Wolff, Gerd Goch und Ludger Hullermann einen guten Start.

 Inge Ridderskamp steht in der Gaststätte Maaß seit 44 Jahren hinter dem Tresen. Sie sagt über sich selbst: "Ich kann auch fast nichts anderes, außer Bier zu zapfen."

Inge Ridderskamp steht in der Gaststätte Maaß seit 44 Jahren hinter dem Tresen. Sie sagt über sich selbst: "Ich kann auch fast nichts anderes, außer Bier zu zapfen."

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Dinslaken 2015 bezeichnet Inge Ridderskamp als ein "super Jahr". Der Höhepunkt war für die Wirtin der Gaststätte Maaß am Dinslakener Neutor der Morgen des 24. Dezember, als rund 400 Gäste zum traditionellen Weihnachts-Frühschoppen zu ihr kamen und bis weit auf die Straße draußen standen. "Es war das erste Mal, dass der gesamte Biervorrat im Keller weggetrunken wurde und wir Nachschub anfordern mussten", erzählt die Wirtin. Die 64-Jährige schaut trotzdem zum Jahresende zufrieden drein, weiß aber auch ganz genau, dass sich ihr Leben in 2016 grundlegend verändern wird.

Für Inge Ridderskamp war es das letzte Weihnachten hinter dem Tresen. Für sie steht fest, dass sie dann nach insgesamt 44 Jahren bei Maaß, davon zwei Jahrzehnte als Chefin, am 30. September 2016 ihre letzte Schicht hat. "Ich mag gar nicht daran denken, dann könnte ich anfangen zu weinen", sagt die Hünxerin. An ihren Abschied wird sie schon jetzt erinnert: "Natürlich ist es immer wieder ein Thema an der Theke. Aber es ist ja nicht so, dass ich rausgeschmissen werde. Nach einer so langen Zeit muss irgendwann einmal Schluss sein. Mein ganzes Leben habe ich Bier gezapft."

Momentan hat die 64-Jährige jedoch immer noch eine Sieben-Tage-Woche. Wie viel Stunden sie davon bei Maaß verbringt, kann sie pro Woche gar nicht hochrechnen. Wenn montags Ruhetag ist, kümmert sie sich zusätzlich um ihre zwei Enkelkinder. Im Herbst beginnt dann ein neuer Lebensabschnitt mit mehr Freizeit. Neben dem Seniorensport soll es mit ihrem schon pensionierten Mann Hans häufiger auf Reisen gehen: "Ich habe nicht vor, nur auf der Couch zu liegen. Wir werden uns ein Ganzjahresticket bei der Bahn holen, mit dem wir einfach mal losfahren können. Bisher konnten wir immer nur eine große Reise im Jahr machen", sagt Inge Ridderskamp, die der schönsten Kneipe Dinslakens aber nicht gänzlich verloren geht: "Als Gast werde ich bestimmt immer wieder vorbeischauen. Ich bin viel zu neugierig und will weiter wissen, was Stadtgespräch ist." Das Miteinander mit den Gästen, der enge Kontakt zu den Menschen wird ihr fehlen. Ein Bier mitgetrunken hat sie aber in all den Jahren nicht: "Ich muss ja immer noch zurück nach Hünxe. Das Auto wurde nicht einmal stehengelassen."

Während Kneipen heutzutage eher aussterben, erlebte Maaß durch die Umgestaltung des Neutorplatzes und des eigenen Außenbereichs einen Aufschwung. Die warmen Temperaturen waren ebenfalls gut fürs Geschäft. "Trotzdem muss man sagen, dass das Tagesgeschäft viel weniger im Vergleich zu früher geworden ist", sagt Inge Ridderskamp. Für ihre letzten Monate bei Maaß wünscht sie sich noch einmal einen ähnlich schönen Frühling und Sommer wie im abgelaufenen Jahr. Außerdem würde sie gerne die deutsche Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Frankreich siegen sehen, bevor die DIN-Tage Ende August ihre letzte große Veranstaltung sein werden.

Danach steht ein Trio als Nachfolger von Inge Ridderskamp in den Startlöchern: Axel Wolff, Inhaber des gleichnamigen Fotofachgeschäfts an der Bahnstraße, Getränkegroßhändler Gerd Goch aus Hünxe und Ludger Hullermann vom Tacheles in Hünxe, der Events in der Kneipe organisieren will, werden die Führung bei Maaß übernehmen. "Ich wünsche ihnen viel Nervenstärke", sagt Inge Ridderskamp. "Wir hatten zwar nie große Probleme mit unserem Publikum, aber trotzdem werden sie diese für den Job mitbringen müssen."

(gaa)
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