Dinslaken/Kambodscha Das Friedensdorf hilft in Kambodscha

Dinslaken/Kambodscha · Eine Woche lang besuchten Friedensdorf-Leiter Thomas Jacobs und Mitarbeiterin Maria Tinnefeld das südostasiatische Kambodscha. Seit 2002 finanziert die Kinderhilfsorganisation dort unter anderem sogenannte Basisgesundheitsstationen in ländlichen Gebieten des Landes.

 Das Friedensdorf unterstützt auch ein Kindergartenprojekt.

Das Friedensdorf unterstützt auch ein Kindergartenprojekt.

Foto: FI

In Anlehnung an das Nachbarland und zugleich erste Einsatzland VietNam versucht das Friedensdorf in Kambodscha ebenfalls mit Projekten die Infrastruktur in dem sehr armen Land zu verbessern. Zwar nimmt der Tourismus in manchen Regionen zu, und es wird vermehrt in Straßenbau investiert, jedoch sind die Lebensbedingungen besonders auf dem Land sehr schwierig.

Abseits der Hauptstraßen braucht man besonders während der Regenzeit auf den abenteuerlichen Sand- und Lehmpisten für 10 Kilometer gut und gerne eine Stunde mit einem allradbetriebenen Geländewagen. Die Bewohner sind in der Regel Bauern und weder eine Schule noch eine medizinische Einrichtung in erreichbarer Nähe sind für die Menschen auf dem Land selbstverständlich.

Umso bedeutsamer ist es für die Kambodschaner, dass sie in ihrer Umgebung eine medizinische Erstanlaufstelle wie eine Basisgesundheitsstation haben.

Das Team des Friedensdorfes konnte sich von der Effizienz der bestehenden Projekte und der dringenden Notwendigkeit derselben erneut überzeugen. Die 28. Basisgesundheitsstation soll Ende des kommenden Monats fertig gestellt werden. Der große Bedarf zeigte sich auch an den vielen Orten, die den Friedensdörflern gezeigt wurden, und an denen um den Bau weiterer Basisgesundheitsstationen gebeten wurde.

Für weitere Einrichtungen dieser Art konnte für dieses und nächstes Jahr zur großen Freude der Bevölkerung bereits Zusagen gemacht werden. Einige Basisgesundheitsstationen müssen hierbei in für Kambodscha so typische Stelzenbauweise errichtet werden. Viele Gebiete des Landes mit den fremd klingenden Provinznamen wie Prey Veng oder Tboung Khmum sind über Monate überschwemmt und zum Teil nur mit dem Boot zu erreichen. Für die mindestens 6000 Menschen, die im bis zu zwölf Kilometer entfernten Einzugsgebiet einer Basisgesundheitsstation leben, sind eine medizinische Basisversorgung, Schwangerschaftsberatungen, Entbindungen oder Impfprogramme ein enormer Zugewinn.

Auch Jahrzehnte nach der grausamen Pol Pot Diktatur ist der Bedarf an Unterstützung enorm. Kinderkliniken gibt es in nur wenigen Provinzhauptstädten und eine orthopädische Fachklinik ist ausschließlich in der Hauptstadt des rund 15 Millionen Einwohner zählenden Landes zu finden.

Auch konnten Jacobs und Tinnefeld das von der Stiftung "Knorr Bremse" finanzierte Kindergartenprojekt für Kinder von Müllsammlerfamilien bei Phnom Penh besichtigen, was ebenfalls von Friedensdorf aufgrund der überzeugenden Inhalte unterstützt wird. Die hervorragende Zusammenarbeit mit dem langjährigen kambodschanischen Freund und Partner beeindruckte das Einsatzteam ebenso wie die enorme Freundlichkeit und Lebensfreude der Menschen bei gleichzeitig erschreckender Armut.

(RP)
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