Dinslaken Das Baden in Hiesfeld wird teurer

Dinslaken · Der Rat hat's im Dezember beschlossen. Die Dinbad GmbH ist seit Jahresbeginn Pächter in Hiesfeld. Die Tarife sollen in der kommenden Sommersaison verändert und die Punktekarten abgeschafft werden. Der Freibadverein kritisiert das.

 Die Dinbad GmbH hat das Hiesfelder Freibad gepachtet.

Die Dinbad GmbH hat das Hiesfelder Freibad gepachtet.

Foto: Jochen Emde

Seit 2012 führt die Stadtwerketochter Dinbad im Auftrag der Stadt den Betrieb im Freibad Hiesfeld, seit Beginn des Jahres ist die Gesellschaft nun auch Pächter des Bades. Für die kommende Freiluftsaison soll ein neues Preismodell ähnlich wie im Dinamare gelten - was für Freibadnutzer jedoch bedeutet, dass es teurer wird. Beim Freibadverein stoßen die neuen Preise auf viel Kritik. "Wir wurden vorher nicht gehört, sondern nur informiert", so die Vorsitzende Iris Obecny. Der Verein will sich aufgrund der Änderungen Ende Februar zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung treffen.

Bisher zahlten Gäste des Hiesfelder Freibades für eine Tageskarte drei Euro. Wer aber zum Beispiel eine 50- oder 100-Punkte-Karte für eine Saison zum Preis von 75 oder 83 Euro erwarb, zahlte deutlich weniger. Pro Eintritt wurde ein Punkt abgezogen. Nach der neuen Preisstruktur wird eine Tageskarte für Erwachsene 4,50 und für Kinder 3,50 Euro kosten. Zusätzlich gibt es bis 8 Uhr einen Frühschwimmertarif für 2,20 Euro (Erwachsene) und 1,10 Euro (Kinder und Jugendliche). Die Punktekarte des Freibades, deren Restwert am Saisonende verfiel, werde es nicht mehr geben, so Dinbad-Geschäftsführer Andreas Heinrich.

Stattdessen wird die Geldwertkarte des Dinamare künftig für beide Bäder gelten. Die Karte gewährt bei einem Wert von 100 Euro einen Rabatt von zehn Prozent, bei 50 Euro sind es fünf Prozent. Ermäßigungen gibt's weiterhin zum Beispiel für Schüler, Studenten, Freiwilligendienstleistende, Arbeitslose und Schwerbehinderte ab 70 Prozent. Die Sommerferienkarte für Schüler wird für das Freibad statt 7,50 nun 17,50 Euro kosten.

"Wir möchten alles tun, um das Bad so wirtschaftlich wie möglich zu betreiben", erklärt Heinrich. Denn anders als private Spaßbäder mit ihren hohen Eintrittspreisen seien kommunale Schwimmbäder fast überall in den roten Zahlen. Das ist auch in Dinslaken nicht anders: So verbuchte die Dinbad GmbH im Jahr 2014 einen Verlust in Höhe von rund 1,28 Mio. Euro. Durch die beiden hinzugekommenen Bäder - neben dem Freibad hat Dinbad auch das Lehrschwimmbecken übernommen - wird sich das Defizit wohl erhöhen. Der Fehlbetrag der Bädertochter geht zu Lasten der Stadtwerke.

Die neue Preisstruktur stößt beim Hiesfelder Freibadverein auf Unverständnis, denn der Anstieg sei viel zu hoch, kritisiert die Vorsitzende Iris Obecny. Besonders diejenigen, die im Sommer häufig das Bad aufsuchten und bisher die günstige 100-Punktekarte für 83 Euro nutzen konnten, müssten deutlich mehr bezahlen - nach dem neuen Modell sind es nun 360 Euro, rechnet sie vor. Auch kritisiert Iris Obecny vom Hiesfelder Freibadverein, dass Ermäßigungen für Schwerbehinderte nun erst ab einem Behindertengrad von 70 Prozent gelten werden statt ab 50 Prozent. Es gebe bereits Stimmen im Verein, die fürchteten, das Bad gehe an der angekündigten Preiserhöhung kaputt, so Obecny. "Wir brauchen wieder eine Saisonkarte zu einem festen Preis". Auf einer außerordentlichen Versammlung soll beraten werden, wie man auf die Neuerungen reagieren kann. Der Verein bietet im Freibad seit Jahren auch Kurse an.

Neue Angebote plant die Dinbad GmbH für das Lehrschwimmbecken, das derzeit aufgrund der Beseitigung von Brandschutzmängeln geschlossen ist. Neben den Zeiten für Vereine, Schulen und Kurse - die wie bisher beibehalten werden - sollen die Leerzeiten an Wochenenden und in den frühen Abendstunden mit neuen Angeboten gefüllt werden. Gemeinsam mit dem Verein Swimming Turtles wird es zum Beispiel zusätzliche Kinder-Schwimmkurse geben. Auch mit anderen potenziellen Partnern sei man im Gespräch über Angebote, erläutert Dinbad-Geschäftsführer Andreas Heinrich. Das Lehrschwimmbecken soll so bald wie möglich wieder in Betrieb gehen. Wenn die Arbeiten nach Plan voranschreiten, wird das Bad Mitte Februar öffnen.

(RP)
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