Voerde Controller: Haarmann weist Kritik zurück

Voerde · Voerdes Bürgermeister zeigt sich über die Reaktion der CDU verwundert. Der neue Posten sei im Stellenplan aufgeführt Es handele sich um eine neue Stelle - aber nicht um eine zusätzliche.

 Bürgermeister Dirk Haarmann

Bürgermeister Dirk Haarmann

Foto: MB

Die CDU hat mit ihrer Kritik an einer fehlenden Vorabinformation des Bürgermeisters über die in der vergangenen Woche ausgeschriebene neue Stelle eines Controllers ihrerseits Verwunderung beim Verwaltungschef ausgelöst: Dirk Haarmann zeigte sich von der Reaktion der Christdemokraten überrascht und stellte fest, dass hier zwei Dinge miteinander vermischt würden. Politik und Verwaltung hätten über das Thema Personalbemessung gesprochen, und der neue Posten für das verwaltungsinterne Controlling sei im Stellenplan aufgeführt und entsprechend budgetiert. "Die Fraktionen sind grundsätzlich informiert über die Lage hier im Haus", betont Haarmann.

Was wiederum die Ausschreibung und die Besetzung von Stellen an sich betrifft, verweist er auf seine Befugnis als Bürgermeister, darüber eigenständig entscheiden zu können. Das sei ein völlig übliches Verfahren, gehöre zum Tagesgeschäft. Der Sachverhalt bei dem nun ausgeschriebenen Controller-Posten sei kein anderer als bei der Fachdienstleitung Bauordnung und Denkmalschutz. Auch dieser Posten ist, wie berichtet, extern ausgeschrieben. Öffentliche Reaktionen aus den Reihen der Politik gab es zu diesem Vorgang aber bislang nicht.

Zwar handelt es sich bei dem Posten des Controllers um eine neue Stelle - aber nicht um eine zusätzliche, wie Haarmann betont. So seien im Rathaus an anderer Stelle im Bereich Personal Konsolidierungen erfolgt, so dass trotz 4,5 Stellen mehr im Asylbereich und des neuen Controller-Postens von 2015 auf 2016 die Zahl der Stellen netto um 1,94 reduziert worden sei. Bei der Besetzung von Posten fahre die Stadtverwaltung den Grundsatz "intern vor extern". Der jeweilige Einzelfall werde "sehr kritisch" geprüft. Sollte sich nach der Betrachtung am Ende herausstellen, dass eine Stelle nicht intern besetzt werden kann, werde extern ausgeschrieben - wie im Fall des Controllings geschehen. Auf die Frage der CDU, ob mit der neuen Aufgabe nicht auch ein Mitarbeiter aus dem Rathaus hätte betraut werden können, nachdem dieser dafür "fit" gemacht worden wäre, verweist Haarmann auf die vom künftigen Stelleninhaber mitzubringenden Voraussetzungen: Es werde ein "betriebswirtschaftliches Studium" erwartet - diese langwierige akademische Ausbildung lasse sich nicht durch eine mehrmonatige Fortbildung ersetzen. Auch die Andeutung der CDU, die Kämmerin könnte diese Aufgabe übernehmen, nachdem ihr durch die Abgabe zweier ihrer bisherigen Kernbereiche Freiräume dafür geschaffen wurden, sich auf das wichtige Feld der Finanzen zu konzentrieren, hat für Haarmann keine Grundlage: "Wir müssen realistisch bleiben. Das kann man nicht nebenbei machen."

Die Notwendigkeit, im Rathaus einen Controller anzusiedeln, der Verwaltungsführung und Politik in ihrem Handeln unterstützen soll, hält Haarmann in der Politik für anerkannt.

Die CDU bewertet das Ansinnen ungeachtet ihrer geäußerten Kritikpunkte grundsätzlich als gut, wie Fraktionsgeschäftsführer und Stadtverbandsvorsitzender Bernd Altmeppen erklärte. Der Bürgermeister unterstreicht die Notwendigkeit, dass in das Thema Controlling "Geschwindigkeit" kommt. Man müsse bei der produkt- und wirkungsorientierten Steuerung, die den bisherigen finanzorientierten Ansatz erweitere, weiterkommen. Dafür werde eine "Methodenkompetenz" benötigt - "und das möglichst zügig".

(RP)
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