Reportage Am Montag Comenius-Gesamtschule stellt sich vor

Dinslaken · Zum Tag der offenen Tür fanden viele Besucher ihren Weg an die Comenius-Gesamtschule in Voerde. Hier präsentierten sich die unterschiedlichen Schulfächer mit Angeboten, bei denen vor allem die jungen Besucher mitmachen konnten.

 Bei Lehrer Christian Beck und seinen Schülern ging's um die Niederlande. Sie tragen die Kopfbedeckung des "Zwarten Piet".

Bei Lehrer Christian Beck und seinen Schülern ging's um die Niederlande. Sie tragen die Kopfbedeckung des "Zwarten Piet".

Foto: Martin Büttner

Voerde Es ist selten, dass eine Schule an einem Vormittag am Wochenende so gut besucht ist. Kinder und Erwachsene strömen durch die Gänge der Comenius-Gesamtschule in Voerde. Die Türen der Klassenräume sind geöffnet und man kann hautnah erleben, in welcher Umgebung die Schüler hier ihren Schulalltag bestreiten. "Wir hatten bereits eine Informationsveranstaltung für die Eltern. Heute soll es vor allem darum gehen, dass die künftigen Schüler die Schule kennenlernen können", sagt Daniela Gottwald, Abteilungsleiterin für die Klassen 5 bis 7 an der Comenius-Gesamtschule. "Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz", erklärt sie weiter. Kein Wunder, sind die Besucher doch in Scharen auf dem Gelände und in den Gängen und Klassenräumen der Schule unterwegs.

In der ersten Etage werden sie dabei von Schülerinnen in Toga und mit Papierlorbeerkränzen verzierten Häuptern in Empfang genommen. Mit einem "Salvete!", was auf Latein so viel bedeutet wie "Hallo!", geht es in einen der Klassenräume. Denn hier stellt sich die Lernzeit Latein der Schule vor. Lehrerin Tatjana Herdt und die Teilnehmer des Lateinkurses an der Schule stellen das Fach vor. Dazu haben die Schüler einen kleinen Film gedreht. Im Fach übersetzt man natürlich alte Texte, aber spielt auch Vokabelspiele oder macht Projekte. "Es macht wirklich Spaß", erklärt eine der Schülerinnen im Latein-Werbefilm. Dann dürfen die Besucher selbst in die Sprache einsteigen. Auf den Tischen liegen Zettel mit einigen lateinischen Phrasen parat, mit denen man direkt in ein kleines Gespräch einsteigen kann. "Das ist, glaube ich, nicht wirklich was für mich", sagt eine der jungen Besucherinnen und flüchtet vor der Gesprächssituation in Latein aus dem Raum. Die meisten bleiben aber und führen ihre erste Unterhaltung wie die Römer in der Antike. Mit einem "Vale!" (Latein für "Auf Wiedersehen!") verabschieden sich die Besucher.

Direkt nebenan feiert man schon ein wenig das Nikolausfest, allerdings so, wie in den Niederlanden. Denn hier präsentiert sich die Sprache Niederländisch. Lehrer Christian Beck und seine Schüler tragen mittelalterlich wirkende Mützen auf dem Kopf. "Das sind die traditionellen Kopfbedeckungen des Zwarten Piet", erklärt Christian Beck. Anders als bei der heimischen Variante mit Knecht Ruprecht gibt es immer mehrere "Piets", die den Nikolaus in den Niederlanden begleiten. "Der kommt dort übrigens mit dem Schiff aus Spanien an", erklärt Lehrer Christian Beck, während Schüler und Besucher hier Malbuch-Bilder mit niederländischen Phrasen rund um den Feiertag bunt ausmalen können und dabei schon die ersten kleinen Brocken der Sprache lernen.

 "Salvete": Lehrerin Tatjana Herdt und die Teilnehmer des Lateinkurses an der Schule stellten das Fach vor.

"Salvete": Lehrerin Tatjana Herdt und die Teilnehmer des Lateinkurses an der Schule stellten das Fach vor.

Foto: Martin Büttner

Ein besonderes Schulfach präsentiert sich im Erdgeschoss der Schule, direkt am Eingangsbereich. Hier informiert Lehrerin Cornelia Schnelting-Perret die Besucher über das Schulfach "Glück". Ein Unterrichtsfach, das sich sicherlich nicht häufig in den Lehrplänen der umliegenden Schulen finden dürfte. "Im Schulfach Glück lernt man sich selbst und den Klassenverband kennen", erklärt die Lehrerin. Die Schüler sollen hier lernen, ihre Gefühle auszudrücken und die der anderen zu verstehen. Und es geht auch darum, ein wenig Glück im Alltag zu finden. "Die Kinder schreiben zum Beispiel jeden Tag ihre kleinen Glücksmomente in ein Heft. Und die werden dann hier noch mal vorgestellt. So kann man durch das erleben, erzählen und teilen von einem Glücksmoment drei Mal zehren", erklärt Cornelia Schnelting-Perret. Außerdem lernen die Kinder hier auch ganz nebenher viele Kompetenzen, die auch in anderen Schulfächern oder außerhalb der Schule nützlich sind.

(RP)
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