Dinslaken Charmeoffensive der Werbegemeinschaft

Dinslaken · Ideenpool bei der Jahreshauptversammlung: Mit neuem Mut und viel Innovation will der Dinslakener Einzelhandel ins neue Quartal starten und die Kunden von der Einkaufsstadt Dinslaken überzeugen.

 Aktionen wie das Late-Night-Shopping sollen Dinslaken als Einkaufsstadt auch für auswärtige Besucher interessant machen.

Aktionen wie das Late-Night-Shopping sollen Dinslaken als Einkaufsstadt auch für auswärtige Besucher interessant machen.

Foto: Heiko Kempken

Ist die Kundenfrequenz in der Dinslakener Innenstadt gestiegen oder gesunken? Selbst wenn sie "nur stagniert, wäre es schon ein Gewinn", sagt Apotheker Dieter Reise. Bei ihrer Jahreshauptversammlung in der Gaststätte Maaß nahm sich die Werbegemeinschaft Dinslaken dieser Frage an und diskutierte sie ausgiebig. Beim Handelsverband Nordrhein-Westfalen, so Mitglied Joachim Vogel, hätten sich nämlich einige Geschäftsinhaber über sinkende Besucherfrequenzen beklagt. Diese Meinung teilten Dieter Reise und Axel Wolff nicht unbedingt. Gerade für den Samstagnachmittag seien steigende Zahlen zu sehen. "Endlich ist die Stadt mal belebt", erklärte Wolff. Vielleicht aber, so gestand er, hätten sich die Einkaufszeiten nur verschoben, von wochentags auf den Samstag.

Andreas Eickhoff sah die Frequenz als eher bedenklich an. Richtung Altstadt würde der Besucherstrom abnehmen, zumindest in der Woche. Und, so alle einheitlich, Besucherfrequenz bedeute nicht gleich Kaufkraftfrequenz. Für die mangelnde Akzeptanz vor allem auswärtiger Besucher der Einkaufsstadt Dinslaken machte Andreas Eickhoff das Gesamtbild der Stadt verantwortlich. Strahlkraft müsse her, die Stadt müsse sich als Gesamtheit präsentieren und ihr Image verbessern. Dabei verströme die Einkaufsstraße durchaus einen großen Charme, findet Joachim Vogel, Charme, der auch in der Neutor-Galerie zu spüren sei, dies müsse besser herausgestellt werden. Verkaufsoffene Sonntage anzubieten ohne Bezug zur Stadt, bringe keine Besucher, sei aber auch durch Politik nicht mehr erlaubt. Themenmärkte mit Charakter, die sich auch auf Brauchtumspflege ausrichteten, seien durchaus als Chance zu verstehen, so Eickhoff. "Es reicht dann aber nicht mehr, nur eine Würstchenbude hinzustellen." Beste Beweise für Erfolg seien der verkaufsoffene Sonntag mit Oldtimer-Ausstellung und das Late-Night-Shopping. In einem waren sich die Mitglieder der Werbegemeinschaft Dinslaken einig: Alleine sei dies alles nicht zu schaffen, eine bessere Vernetzung der Gewerbetreibenden untereinander aber auch mit Vereinen und Institutionen sei wichtig. Die Stadt entwickle sich derzeit wunderbar, meint Axel Wolff und zeigt am Beispiel Bahnstraße auf, wie in der Not alle seine Nachbarn plötzlich eine Einheit bildeten und zusammenhielten. Dabei sei es für einen weiteren positiven Ausbau Dinslakens als Einkaufs- und Erlebnisstadt wichtig, auch die Hauseigentümer mit ins Boot zu nehmen, denn auch für sie lägen die Vorteile einer gut funktionierenden Stadt auf der Hand.

Viele Baustellen und Vorschläge also, die Jürgen Lange-Flemmig, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, mit seinen Mitstreitern angehen muss. Denn da wären noch ein attraktiver Weihnachtsmarkt zu nennen, den es wiederzubeleben gelte. Und zwar so gelegt, dass die Besucherströme vom Neutor über die Neustraße zur Altstadt und zurück gelenkt würden.

Ein gemeinsamer Internetauftritt als Schaufenster für die Geschäfte, als Markenzeichen, ist angedacht, wie auch ein "Gutscheinheft", das über die üblichen Rabatthefte hinausgehen soll und die Kaufleute untereinander mehr verbindet.

(big)
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