Voerde Briefmarkenautomaten bleiben verschwunden

Voerde · Die Deutsche Post bestätigt in einem Schreiben an den Seniorenbeirat noch einmal die Entscheidung zum Abbau.

 Einen Briefmarkenautomaten wie hier an der Poststraße in Dinslaken gibt es in Voerde nicht mehr. Trotz Beschwerden aus der Bevölkerung bleibt die Deutsche Post bei der Entscheidung - aufgrund des "großen Nachfragerückgangs".

Einen Briefmarkenautomaten wie hier an der Poststraße in Dinslaken gibt es in Voerde nicht mehr. Trotz Beschwerden aus der Bevölkerung bleibt die Deutsche Post bei der Entscheidung - aufgrund des "großen Nachfragerückgangs".

Foto: Kempken

Die Deutsche Post bleibt bei ihrer Haltung und wird in Voerde keinen Briefmarkenautomaten mehr aufstellen. Das hat der Seniorenbeirat nun Schwarz auf Weiß. Das Gremium hatte vor rund drei Wochen Postvorstand Jürgen Gerdes angeschrieben. Etwa zehn Tage später gab es aus der Abteilung "Politik und Regulierungsmanagement" der Unternehmenszentrale in Bonn die negative Antwort.

Der Seniorenbeirat hatte in seinem Schreiben seinen Unmut darüber geäußert, dass es für den Briefmarkenautomaten, der im Zuge der zum Jahreswechsel erfolgten Schließung der Postfiliale an der Straße "Im Osterfeld" abmontiert wurde, keinen Ersatz an anderer Stelle geben soll. Damit besteht in Voerde seit einigen Wochen keine Möglichkeit mehr, außerhalb der Geschäftszeiten der Postfilialen oder anderer Verkaufsstellen eine Briefmarke zu kaufen. Der Automat in Friedrichsfeld an der Postfiliale am Marktplatz wurde bereits vor längerer Zeit abmontiert.

Eine Sprecherin des Unternehmens hatte den ersatzlosen Abbau des Automaten an der Straße "Im Osterfeld" mit einem "großen Nachfragerückgang" und damit begründet, dass die Post "nachhaltig wirtschaftlich" arbeiten müsse. Als Alternative verwies die Postsprecherin unter anderem darauf, dass Briefmarken auch online erhältlich sind.

Auf diese Aussagen bezieht sich der Seniorenbeirat in dem Schreiben und stellt fest: "Die Stadt Voerde hat nach neuester Zählung 36.900 Menschen mit einem Anteil von 28 Prozent über 66 Jahren, denen es mit Sicherheit nicht leicht fällt, für etliche sogar unmöglich ist, den Kauf von Postwertzeichen im Internet vorzunehmen, zumal Internetmarken nur in Standardwerten verfügbar sind und der Kauf von Ergänzungsmarken kaum möglich ist." Der Seniorenbeirat fordert Postvorstand Gerdes auf, alles in seiner Möglichkeit Stehende zu unternehmen, damit in nächster Zeit wieder ein Briefmarkenautomat in Voerde installiert wird. Für jede Entscheidung gebe es einen gewissen Handlungsspielraum, der durchaus positiv für das Anliegen des Seniorenbeirates ausgelegt werden könne.

Die Deutsche Post sieht diesen eben nicht und macht in ihrer Antwort noch einmal deutlich, darauf angewiesen zu sein, "nachhaltig wirtschaftlich zu arbeiten". Auch argumentiert sie damit, ihre Aufgaben "an den sich veränderten Bedürfnissen der Kunden" auszurichten. "Dies betrifft auch die von uns bereitgestellten Briefmarkenautomaten. Deren Nutzung und Auslastung ist in den vergangenen Jahren an einer Reihe von Standorten deutlich zurückgegangen."

Viele Kunden würden für ihren Briefmarkenkauf neben Filialen, den DHL-Paketshops und den Verkaufspunkten für Brief- und Paketmarken mittlerweile verstärkt das Internet-Angebot zur Online-Frankierung und zum Kauf von Internet-Marken nutzen. "Vor diesem Hintergrund ist der Betrieb von Briefmarkenautomaten durch die damit verbundenen Kosten mancherorts wirtschaftlich nicht mehr zu rechtfertigen", schreibt die Post und verweist darauf, dass im Stadtgebiet mehrere Filialen und DHL-Paketshops "mit komfortablen Öffnungszeiten" zur Verfügung stünden. So habe der DHL-Paketshop in Friedrichsfeld an der Bülowstraße montags bis samstags von 7 bis 21 Uhr sowie sonntags von 8.30 bis 21 Uhr geöffnet.

Ein Hinweis, der für den stellvertretenden Vorsitzenden des Seniorenbeirates, Martin Mügge, nicht trägt. Dies sei für Menschen, die in Voerde-Mitte wohnen und nicht mobil sind, keine Alternative.

(P.K.)
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