Dinslaken Brand in Realschule: drei Festnahmen

Dinslaken · Zwei 16-Jährige und ein 18 Jahre alter Jugendlicher aus Dinslaken stehen unter Tatverdacht. Ermittlungen gehen weiter.

Weil das Feuer auch in der Isolierungsschicht der Dachhaut schwelte, gestalteten sich die Löscharbeiten an der Realschule damals schwierig.

Weil das Feuer auch in der Isolierungsschicht der Dachhaut schwelte, gestalteten sich die Löscharbeiten an der Realschule damals schwierig.

Foto: Martin Büttner

Die Polizei hat am vergangen Dienstag drei Jugendliche aus Dinslaken festgenommen, von denen einer 18 und zwei 16 Jahre alt sind. Sie stehen im Verdacht, für den Brand verantwortlich zu sein, der am Sonntag, 26. Juli, gegen 16.45 Uhr in einem Klassenzimmer der Jeanette-Wolff-Realschule an der Wiesenstraße ausbrach. Das Feuer dehnte sich damals auf das Flachdach aus und brachte dieses dann zum Einsturz. Der entstandene Sachschaden wird auf 500 000 Euro geschätzt. Zwei der Jugendlichen haben, wie Franz-Josef Kuhmann, Pressesprecher der Kreispolizei Wesel, gestern auf RP-Anfrage erklärte, Teilgeständnisse abgelegt. Sie gaben zu, vor Ort und in dem Klassenraum gewesen zu sein, in dem das Feuer ausgebrochen war. Nach der Vernehmung wurden die Jugendlichen ihren Erziehungsberechtigten übergeben und konnten nach Haus zurückkehren. Bislang geht die Polizei davon aus, dass die Jugendlichen kein Tatmotiv hatten, sondern Langeweile und dann die Idee aufkam: "Jetzt machen wird etwas."

Nach dem Brand hatten Zeugen angegeben, vier Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren gesehen zu haben, die sich zur Tatzeit an der Hans-Böckler-Straße aufgehalten hatten. Aufgrund der Auswertung der Spurenlage sowie der Daten von Handy-Funkzellen durch die eingesetzte Ermittlungskommission der Polizei, aufgrund der Untersuchungsergebnisse des Brandsachverständigen und der konkreten Hinweise aus der Bevölkerung nach den Presseveröffentlichungen blieben von vier Verdächtigen zwei Jugendliche (16 und 18 Jahre alt) über. Diese wurden dann von Beamten zu Hause aufgesucht und bei der Polizei vernommen. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse führten die Polizei dann zu einem weiteren 16-Jährigen, der ebenfall zu den Vorfällen an jenem 26. Juli, als es in der Jeanette-Wolff-Realschule brannte, vernommen wurde.

"Der Tatverdacht richtet sich gegen alle drei", sagte Polizeisprecher Franz-Josef Kuhmann. Ob möglicherweise noch ein vierter Jugendlicher beteiligt war oder nicht, war gestern noch unklar. "Vier Jugendliche wurden gesehen, doch es müssen nicht auch vier an dem Brand beteiligt gewesen sein", so Kuhmann. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Die drei Tatverdächtigen sind gute Bekannte, beziehungsweise Freunde. Wer von ihnen den Anstoß zu der Tat gegeben hat und die treibende Kraft gewesen ist, konnte noch nicht geklärt werden. Fest steht, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelt, da Brandbeschleuniger im Spiel gewesen sind, wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben. Diese Auffassung teilt auch der Sachverständige, den die Versicherung eingesetzt hat.

Aufgrund der polizeilichen Erkenntnisse ist davon auszugehen, dass die Täter an jenem 26. Juli gewaltsam in das Schulgebäude an der Wiesenstraße eingedrungen sind. In einem Klassenraum in der ersten Etage wurden von ihnen Brandbeschleuniger ausgelegt und entzündet. Das Feuer breitete sich dann aus, dicke Rauchwolken stiegen in den Himmel auf und waren von weitem sichtbar. Die Dinslakener Feuerwehr war damals mehrere Stunden mit der Brandbekämpfung beschäftigt, die sich äußerst schwierig gestaltete.

(RP)
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