Sankt-Johannes-Kirche in Dinslaken Bischof gratuliert zur Restaurierung: Gelungen!

Dinslaken · Mit einem Festgottesdienst feierte die Gemeinde die Wiedereröffnung der Sankt-Johannes-Kirche.

Als das Licht eingeschaltet wird und den hellen, großen Kirchenraum erleuchtet, geht ein erstauntes Raunen durch die Gemeinde. So haben die Menschen ihre Kirche noch nicht gesehen: Die Wände sind gestrichen, im Mittelgang setzt der Taufbrunnen einen Akzent, der Tabernakel links vom Altar wird angestrahlt. "Wir sind froh", sagte gestern Dechant Gregor Kauling zum Beginn der Messe, "nach den langen Monaten der Renovierungszeit heute einen Festgottesdienst zu feiern."

Zur Feier dieses Gottesdienstes war der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, an den Niederrhein gekommen. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Kindergartenkinder, Schützen und Feuerwehr zeigte er sich ebenfalls überzeugt von dem Ergebnis der Arbeiten. Die hatten im vergangenen Monat für eine vorübergehende Schließung der Kirche gesorgt: "Herzlichen Glückwunsch zu dieser Restaurierung", sagte der Bischof. "Das hier ist gelungen." Später erinnerte er in seiner Predigt daran, dass in diesem Raum Frauen und Männer schon seit Jahrhunderten Jesus folgen und ihn als Hirten erleben, der die Gemeinde in Eppinghoven gut führt. "Hier können Sie das Wort Gottes hören und sich davon ansprechen lassen, hier wird Gott in Ihrer Mitte Fleisch und Blut in der Eucharistie", betonte Genn. Der helle Raum künde von der Botschaft des ewigen Lebens: "So irdisch und weltlich der Raum ist, so darf man doch spüren, dass das Wort Gottes wahr ist."

Nach der Wiedereröffnung hofft Dechant Kauling, dass sich viele Menschen Zeit nehmen, um die Kirche neu zu entdecken. Eine erste Überraschung erwartet die Besucher schon am Eingang - im Deckengewölbe des älteren Teils der Kirche, der aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt, erstrahlen nach der Restaurierung die Malereien in neuem Glanz. "Vieles war überhaupt nicht mehr zu sehen, von den Engeln nur noch die Umrisse", erinnerte sich Kauling. "Gänsehaut" habe er bekommen, als er die fertig restaurierten Malereien gesehen habe, sagte der Dechant.

Verändert hat sich auch der Innenraum des jüngeren Kirchenteils, der Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Zentrale Elemente wie Taufbecken, Altar, Tabernakel und eine neue Bibelstele stehen auf einem Fundament aus Rheinkieseln, die die Verbundenheit zur Region wiedergeben. Die Beleuchtung wurde rundum erneuert und betont die besondere Architektur des Parabelexpressionismus, der immer wieder aufgegriffen wird. Ganz neu ist eine Nische, die künftig eine Reliquie der Heiligen Therese von Lisieux beherbergen wird. Ihre Heiligenfigur, die dem Patron der Kirche, Sankt Johannes, gegenübersteht, war zur Wiedereröffnung der Kirche noch nicht dabei. Sie wird noch restauriert und kommt am 1. Oktober zurück - pünktlich zum Gedenktag der Heiligen Therese.

(pbm)
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