Dinslaken Betuwe-Initiative sucht neuen Vorsitzenden

Dinslaken · Meldet sich bis Ende Februar kein Nachfolger für Heinz Mülleneisen, wird der Verein aufgelöst.

Nach 22 Jahren steht die Dinslakener Bürgerinitiative "Betuwelinie - So nicht!" (BI) vor dem Aus. Der langjährige Vorsitzende Heinz Mülleneisen ist seit Monaten schwer erkrankt, seine Stellvertreter können die Aufgaben längerfristig nicht übernehmen. Zur Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche fanden neben dem sechsköpfigen Vorstand lediglich 13 der aktuell 155 Mitglieder den Weg ins City-Hotel, um dort über die Zukunft des Vereins zu beraten. Ein neuer Vorsitzender fand sich nicht, stattdessen wurde vorgeschlagen, den Verein sofort aufzulösen. Das aber lassen die Statuten nicht zu. Bis Ende Februar kann sich ein möglicher Nachfolger bei der Vizevorsitzenden Gitta Ahrens melden. Findet sich niemand, wird sie Anfang März zu einer Mitgliederversammlung im April einladen und dann den Verein auflösen. Das Vereinsvermögen würde dann ein gutes Jahr später an vier gemeinnützige Vereinigungen aufgeteilt. Nach der Vereinssatzung würden hier die Dinslakener Tafel, die Johanniter-Unfallhilfe, das Frauenhaus und der Caritas-Düppelpunkt bedacht. Auch wenn der Vorstand eine mögliche Auflösung bedauert, sei der Zeitpunkt nicht besonders unglücklich: "Der Erörterungstermin ist gelaufen, bis zum Planfeststellungsbeschluss wird es wohl zwei Jahre dauern. Bis dahin sind uns die Hände gebunden und danach ist abzuwarten, wie lange mögliche Klagen das Verfahren verzögern", erklärte BI-Vorstandsmitglied Dieter Krüger. Nach 22 Jahren hätten viele Mitglieder einfach "die Nase voll", was sich auch an der schlecht besuchten Mitgliederversammlung gezeigt habe. Anders als andere Bürgerinitiativen, wie etwa die Voerder, sei es auch nicht Stil des Dinslakener Vereins, gegen die Bahn-Pläne auf die Barrikaden zu gehen, man habe diese immer kritisch, aber sachlich begleiten wollen. Deshalb habe man sich auch nicht dem Zusammenschluss der meisten Bürgerinitiativen längs der Betuwe-Linie angeschlossen. "Handeln können wir nicht, protestieren wollen wir nicht - da können wir uns auch auflösen", so Krüger.

Wer den Vorsitz der Bürgerinitiative übernehmen will, meldet sich bei Gitta Ahrens, Telefon 02064 96006.

(kub)
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