Dinslaken Bergpark-Paten sorgen für Ordnung

Dinslaken · Ein Projekt des Jugendquartiersmanagements vermittelt Kindern und Jugendlichen verantwortungsvolle Aufgaben.

 Vorstellung der Bergpaten im Bergpark Lohberg

Vorstellung der Bergpaten im Bergpark Lohberg

Foto: Lars Fröhlich

Der Lohberger Bergpark ist Naherholungsgebiet, Freiluftatelier, Treffpunkt für Menschen aus Dinslaken und darüber hinaus. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat das Jugendquartiersmanagement (JQM) unter der Leitung von Önay Duranöz das Projekt Bergparkpaten ins Leben gerufen.

Bergparkpaten, das sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die sich um Sauberkeit und Ordnung im Bergpark kümmern. Finanziert wird das Ganze über das Modellprogramm des Europäischen Sozialfonds "Jugend Stärken im Quartier". Mit eigener Uniform und Arbeitsmaterialien, die der DIN-Service zur Verfügung stellt, gehen die Bergparkpaten auf Streife.

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere sieht so aus: "Kinder sind häufig nicht ausgelastet und kommen auf dumme Gedanken. Wir müssen in der Freizeitgestaltung Angebote machen", erklärt Önay Duranöz. So sollen die Bergparkpaten Verantwortung übernehmen, gleichzeitig aber auch über die Netzwerke des Jugendquartiersmanagement, das dem Deutschen Kinderschutzbund unterstellt ist, Kontakte zu ortsansässigen Vereinen bekommen. Einer der Vereine ist King's Sport Dinslaken. Am Wochenende können die Kinder hier turnen, für Jugendliche besteht die Möglichkeit, Selbstverteidigungskurse zu belegen. "Wir wollen, dass die Jugendlichen am Wochenende keinen Unsinn machen. Sport hat ja noch nie jemanden geschadet", erläutert Fatih Yildiz, der auch für das S.O.S.-Team seit Jahren in Lohberg aktiv ist, den Ansatz.

Eine weitere Komponente des Bergparkpaten-Projekts beinhaltet die berufliche Orientierung. Zum einen erhalten die Bergparkpaten eine professionelle Einweisung von einem Gartenlandschaftsbauer. Zum anderen können die Jugendlichen aber auch Vereine und Unternehmen bei Veranstaltungen in der Zentralwerkstatt oder auf dem Gelände des Bergpaks unterstützen. Önay Duranöz und Fatih Yildiz hoffen auf Synergieeffekte mit anderen Projekten. "Maßnahmen müssen aus dem Stadtteil selber kommen", sagt Duranöz, nur so seien Identifikation und die Entwicklung eines Verantwortungsbewusstseins möglich. Duranöz ist sich der Tatsache bewusst, dass die jungen Menschen Ansprechpartner und Vorbilder brauchen. Er und Fatih Yildiz stehen den jungen Leute immer zur Seite. Aber alleine würden sie das Projekt nur schwer stemmen können. Und das wollen sie auch gar nicht. Deshalb soll ein Drittel der Bergparkpaten über 25 Jahre alt sein - die sollen dann als "große Brüder" - auf türkisch "abi" - für die Jüngeren da sein: "Das hat nochmal eine ganz andere Wirkung, als wenn ich als Sozialarbeiter vorbeikomme", so Duranöz, der weiß, dass es oft schwierig ist, einen Zugang zu den Jugendlichen zu bekommen. Langfristig möchte der Sozialarbeiter an der Hauerstraße einen fixen Anlaufpunkt - nicht nur für die Bergparkpaten - schaffen. Eine Fahrradwerkstatt ist bereits eingerichtet, das JQM bietet einen Treffpunkt, Mädchen können hier ein Beet anlegen, die Jungen wollten lieber Vögel züchten, "wie Mike Tyson", sagt Duranöz und muss lachen.

Das JQM in Lohberg ist dem Deutschen Kinderschutzbund unterstellt. Es kümmert sich um die Belange der jungen Menschen im Stadtteil und steht als Ansprechpartner zur Verfügung. Anregungen und Hinweise bezüglich des Bergparks an Önay Duranöz, Telefon 02064-8262760, dksb.duranoez@t-online.de

(RP)
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