Dinslaken Beethovens Sonate und Thomas Manns "Doktor Faustus"

Dinslaken · "Thomas Mann trifft Beethoven" - Unter dieser Überschrift stand eine besondere Veranstaltung zum 25. Schuljubiläum am Gymnasium in Hiesfeld Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9, Q1 und Q2 fanden sich in der Aula ein, um dieses ungewöhnliche Zusammentreffen von Literatur und Musik mitzuerleben. Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827) hat neben seinen neun Symphonien ganze zweiunddreißig Klaviersonaten geschrieben, von denen einige unter so wortmalerischen Namen wie "Mondschein-Sonate" oder "Pathétique" auch über den Kreis der Liebhaber klassischer Musik hinaus populär gewiorden sind.

Seine letzte Sonate hat keinen Beinamen bekommen und ihre Identität sollte sich über 100 Jahre lang auf den Namen Opus 111 beschränken, bis ihr vor nunmehr knapp 70 Jahren eine ganz besondere künstlerische Rezeptionsgeschichte widerfahren ist: Es war der Roman "Doktor Faustus", in dem Thomas Mann der Klaviersonate ein literarisches Denkmal gesetzt hat.

Dies geschah nicht ohne Grund, denn Beethovens letzte Sonate ist ein Vermächtnis, das viele Fragen stellt, die auch Thomas Mann inspirierten: Der Musiklehrer Adrian Leverkühns, Wendell Kretzschmar, spielt und erklärt in "Doktor Faustus" in einem begeisterten, von Stottern unterbrochenen Vortrag die Hintergründe der Sonate. In Hiesfeld trug der Schauspieler und Rezitator Hartmut Stanke zunächst den wortgewaltigen Text von Thomas Mann vor, dann ließ Pianist Bernhard Bücker die Musik in hoher Virtuosität "zu Wort kommen".

Die Gymnasiasten belohnten die Künstler mit viel Applaus.

(RP)
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