Dinslaken Baustelle und Umleitung erregen Unmut

Dinslaken · Die Brücke über die Emscher am Stapp ist gesperrt. Der gesamte Verkehr in die Siedlung läuft nun über die Auestraße. Die Anwohner haben zwar ein gewisses Verständnis dafür, trotzdem sind sie mit der Situation teilweise unzufrieden.

 Die Baustelle der Brücke am Stapp von der Nordstraße aus gesehen.

Die Baustelle der Brücke am Stapp von der Nordstraße aus gesehen.

Foto: Florian Langhoff

Die Absperrung an der Rheinauen-Seite der Brücke über die Emscher ist imposant. Die Straße ist abgesperrt, Baustellenschilder weißen darauf hin, was dahinter liegt: Eine für Autos nicht mehr befahrbare Brücke, über die Radfahrer und Fußgänger jedoch noch einen Weg über den Flusslauf finden. Allerdings soll die Brücke zeitnah abgerissen werden und bis Mitte des kommenden Jahres eine neue entstehen. Derzeit liegt die Baustelle allerdings still, wie einer der Anwohner der Nordstraße, der namentlich nicht genannt werden möchte, schildert.

"Da ist seit Monaten nichts passiert", sagt er. "Ich frage mich, warum man eine Straßensperrung einrichten muss, wenn dort nicht gearbeitet wird." Von einer Mehrbelastung durch den Umleitungsverkehr hat er selbst noch nicht viel mitbekommen. "Ich bin tagsüber arbeiten und bekomme deshalb nicht so viel davon mit. Aber irgendwo muss der Verkehr ja schließlich hin", sagt er. Allerdings störten ihn die Baustellen-Fahrzeuge, die oft im Rückwärtsgang unterwegs waren und dabei ein enervierendes Piepsen produzierten. "Das muss doch wirklich nicht sein", findet der Anwohner.

Im Hinblick auf das Verkehrsaufkommen an der Straße hat seine Nachbarin, die ebenfalls nicht namentlich genannt werden möchte, schon einige Beobachtung gemacht. "Es ist schon oft genug vorgekommen, dass Lkw oder größere Wagen hier manövriert haben und dabei auch in die Beete gefahren sind", berichtet sie. Die Bepflanzungen, die im Kreuzungsbereich von Nordstraße und Hagelstraße stehen, sind zwar nicht großartig beschädigt, weisen aber doch ein paar Abnutzungsspuren auf. "Wenn das hier so weitergeht, ist da bald nichts mehr Grünes zu sehen", befürchtet die Anwohnerin der Nordstraße.

Dabei ist ihr schon häufiger aufgefallen, dass es zuzmeist nicht die Anwohner sind, die hier auf der Straße unterwegs sind. Wie auf Kommando rollt ein Wagen mit Duisburger Nummernschild die kleine Straße entlang. "Am besten wäre es wohl, wenn man aus dem ganzen Bereich hier für die Dauer der Baumaßnahme eine Sackgasse machen würde", erklärt die Anwohnerin. Sie meint, dass so den Einwohnern zumindest zusätzlicher Verkehr von außerhalb erspart bleiben würde.

Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen hat auch Peter Link schon beobachtet. "Es geht hier teilweise zu, wie auf einer Hauptverkehrsstraße", sagt der 49-Jährige, der an der Kreuzung von Hagelstraße und Rheinaue wohnt. Hier wird es freilich auch an einigen Stellen eng, schon wenn sich zwei normale Pkw begegnen. Kommt einem hier ein Lkw entgegen, könnte die Situation noch um einiges bedrohlicher wirken. Vor Peter Links Haus sieht man an einem Beet schief stehende Umgrenzungssteine. "Da sind schon des Öfteren Leute drübergefahren", berichtet er. Mittlerweile hat er sich an die Umleitungssituation vor seiner Haustür gewöhnt. "Das nimmt man einfach so hin", sagt er. Was ihm an der Umleitung teilweise Sorgen bereitet, sind die Möglichkeiten, aus dem Wohngebiet am Stapp wieder herauszufahren. "An der Auestraße hat man zur Heerstraße hin eine Steigung. Das ist für einige Autofahrer nicht ganz einfach", erklärt er. An der Kreuzung von Konrad-Adenauer-Straße und Heerstraße, der zweiten Ausfahrtmöglichkeit, ist es der linksabbiegende Verkehr aus Dinslaken, der für Probleme sorgt - zumindest wenn man in Richtung Voerde fahren möchte. "Da steht man teilweise wirkliche lange an der Kreuzung", berichtet der Anwohner.

In einem sind sich wohl alle Bewohner des Wohngebietes am Deich einig: Je schneller der "Normalzustand" mit einer für Autos befahrbaren Brücke wieder hergestellt ist, desto besser. Darum sorgt auch der scheinbar vorherrschende Stillstand auf der Baustelle für Verwunderung und teils erregte Gemüter. "Irgendwie scheint sich da derzeit keiner zuständig zu fühlen", sagt Peter Link.

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(fla)
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