Voerde Bahn und Stadt: Strittige Fragen offen

Voerde · Erörterung für die Betuwe-Linie: Bezirksregierung erteilte Auflage, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Die Beteiligung beim Erörterungstermin für die Betuwe-Linie war gut, am ersten Tag jedenfalls, wie Planungsdezernent Wilfried Limke gestern sagte. Inhaltlich sei die Bahn ihrer Ansicht geblieben, trotz der zahlreichen Einwendungen. Aber, so berichtet Limke, das Unternehmen habe von der Bezirksregierung Düsseldorf, die für die Durchführung des Erörterungstermins verantwortlich war, die Auflage erhalten, sich noch einmal mit der Stadt zusammenzusetzen und über strittige Punkte zu sprechen. Zum Beispiel über den Wunsch der Stadt, am Bahnhof Friedrichsfeld anstelle von langen Rampen, die zu den Bahnsteigen führen, Aufzüge einzubauen. Mit dieser Forderung habe sich bislang die Stadt nicht durchsetzen können. Limke hofft aber, dass man im Gespräch noch etwas erreichen könne. Man könne ja mal mit den Aufzügen planen, sagt er.

Auch beim Thema Sicherheit ist die Bahn bei ihren Vorstellungen geblieben. Und das könnte eventuell dazu führen, dass die Stadt gegen den Planfeststellungsbeschluss, der vom Eisenbahn-Bundesamt erlassen wird, klagen wird. Die Stadt habe immer gesagt, dass sie sich den Weg der Klage offenen lasse, sagt Limke. Es müsse geschaut werden, was an den entscheidenden Punkten passiere. Er ist der Ansicht, dass man an einer Bahnlinie, die internationale und wirtschaftliche Bedeutung habe, eine höchstmögliche Sicherheit erwarten könne. Und dieses zu gewähren, dürfe aber nicht Aufgabe der Kommunen sein, die an dieser Strecke liegen. Limke will nicht mit einer Klage drohen, wie er sagt. Die Stadt Voerde setze ganz bewusst auf Konsens, auf Einsicht. Man werde auch die zuständigen Ministerien anschreiben, Kontakt zu den Politikern in Berlin aufnehmen.

Sollte sich die Stadt für den Klageweg entscheiden, müssen zwei Klagen eingereicht werden, da das Stadtgebiet in zwei Planungsabschnitte aufgeteilt wurde. "Vielleicht schließen sich ja auch Kommunen zusammen", so Limke. In Hamminkeln müsse es genauso sicher sein wie in Voerde oder Dinslaken. Jetzt ist das Eisenbahn-Bundesamt am Zuge, das alle Unterlagen erhält.

(RP)
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