Dinslaken B8: Dinslaken denkt an Tunnellösung

Dinslaken · Stadt will nun eine qualifizierte Machbarkeitsstudie erstellen lassen und die Möglichkeit für einen Konsens mit den Nachbarn in Voerde und Wesel ausloten. Eine Troglösung kommt aus Dinslakener Sicht nicht in Frage.

 Auf der B 8 fließt der Verkehr zäh. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Auf der B 8 fließt der Verkehr zäh. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Foto: Archivfoto

Im Gegensatz zu den nördlichen Nachbarstädten hatte sich die Stadt Dinslaken bislang nicht an der öffentlichen Diskussion um die Trassenführung der neuen Bundesstraße 8 beteiligt, die von Voerde und Wesel abgelehnt wird genauso wie von der Bürgerinitiative gegen die B 8 n. Bürgermeister Michael Heidinger selbst, so hieß es gestern aus dem Rathaus, habe mehrere Gespräche mit Vertretern aus Voerde und Wesel geführt, die Alternativen geprüft und bewertet.

Eine verwaltungsinterne Planungsrunde unter Vorsitz des Bürgermeisters sei nun einhellig zu der Auffassung gekommen, dass die bislang diskutierten Alternativtrassen für den Weiterbau der A 59 auf Grund der Bedenken der Nachbarkommunen zu keiner optimalen Lösung führten. Auch eine Optimierung allein im Bestand sei keine zukunftsfähige Alternative. Schon jetzt komme die bestehende Ampelregelung immer wieder an ihre Grenzen. Weitere Erleichterungen für den Durchfahrtsverkehr führten automatisch zu Verschlechterungen des Wohnumfelds entlang der B 8.

Eine Troglösung, wie sie bisweilen von Voerder Bürgerinitiativen vorgeschlagen wird, kommt für die Dinslakener Planungsrunde allerdings nicht in Betracht. "Damit wäre eine unüberwindliche Schneise mitten durch die Stadt geschlagen", meint Michael Heidinger. "Die Trennung in links und rechts der B 8 ist städtebaulich nicht zu verantworten." Statt dessen favorisiert man im Rathaus eine großräumige Untertunnelung der Ortsdurchfahrt Dinslaken, die insgesamt einen Abschnitt von 13,3 Kilometern umfasst.

Diese böte nicht nur neue städtebauliche Perspektiven, sondern könne auch auf die größere Zustimmung der Dinslakener Bevölkerung und der Nachbarkommunen stoßen. "Wenn eine Tunnellösung technisch machbar ist, dann sollten wir dies auch dem Bund gegenüber thematisieren", bezieht Heidinger Position. Die technische Machbarkeit sei allerdings nun erst einmal zu prüfen. Von daher werde die Stadtverwaltung in den kommenden Tagen Gespräche mit dem Landesverkehrsministerium führen und auch in Wesel und Voerde die Möglichkeit für einen Regionalkonsens ausloten. Dieser sei Voraussetzung, dass weitere konkrete Planungsschritte durch den Bund eingeleitet werden können.

Planungsdezernent Thomas Palotz nutzte die gestrige Sitzung des Planungsausschusses für einen mündlichen Zwischenbericht. Die Verwaltung arbeite an einer Vorlage, mit der der Weg für eine Machbarkeitsstudie zur Verbesserung der Situation an der Bundesstraße 8 frei gemacht werden soll. Diese könnte auf der ohnehin schon geplanten Sondersitzung des Planungsausschusses am 26. Juni beraten und dann vom Rat am 4. Juli verabschiedet werden.

Laut Palotz bemüht sich die Stadt um Fördergelder für eine solche Studie, kann sich aber auch vorstellen, das Einverständnis der Politik vorausgesetzt, dafür eigenes Geld in die Hand zu nehmen.

(RP)
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