Dinslaken Ausstellung in Kevelaer beschäftigt sich mit dem Thema Demenz

Dinslaken · "Wege ins Vergessen" heißt die Ausstellung, die derzeit im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer zu sehen ist. 13 Künstler aus dem Köln-Bonner Raum haben sich in ihren Werken dem Thema Demenz auseinandergesetzt. So unterschiedlich ihre Werke sind, haben sie eine Gemeinsamkeit: Sie alle sind im persönlichen Umfeld direkt mit der Krankheit in Berührung gekommen.

Weihbischof Wilfried Theising hat die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen. In seinem Grußwort berichtete er am 9. Januar, von seinen eigenen Erfahrungen mit der Demenz. Eindrücklich und persönlich erzählte er von seiner Mutter, die an Demenz erkrankt war. Er sprach von den Schwierigkeiten und den Veränderungen, die die Krankheit mit sich bringt, sowohl für die Erkrankten als auch für die Angehörigen. "Diese Ausstellung ist ein Weg, das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen", sagte der Weihbischof, "ich hoffe, dass sie ein guter Beitrag dazu sein kann und den Betroffenen Mut macht."

Initiatorin der Ausstellung, die in ähnlicher Form schon 2013 in Bonn zu sehen war, ist die Künstlerin Dr. Annette Kipnowski. In ihrer Einführung erzählte sie den Gästen der Ausstellungseröffnung, darunter die Kreis Klever Bundestagsabgeordnete und Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks (SPD) und der Kevelaerer Wallfahrtsrektor Pastor Rolf Lohmann, von ihrer Motivation. Auch sie war in ihrer Familie von Demenz betroffen und suchte andere Künstler, "das war äußerst schwierig", bekannte sie. Teile der Exponate "haben autobiografische Züge, gehen aber über die individuellen Persönlichkeiten der Künstler hinaus", sagte sie.

In Deutschland gebe es derzeit etwa 1,5 Millionen Menschen, die an Demenz leiden, jeden Tag kämen 100 Neuerkrankungen hinzu. "Auch wenn der Prozess im Großen und Ganzen bei jedem Patienten ähnlich abläuft, trägt das Schicksal jedes Betroffenen doch individuelle Züge. Es gibt also viele Wege in das Vergessen", erklärte die Künstlerin,

Während der Ausstellung, die bis Sonntag, 6. März, in Kevelaer zu sehen ist, werden immer wieder Künstler vor Ort sein. Außerdem spricht der Gerontopsychiater und Psychotherapeut Professor Rolf D. Hirsch am Freitag, 29. Januar, ab 16 Uhr über "Humor in der Demenz". Dieses Thema hatte auch Weihbischof Wilfried Theising schon angesprochen: "Man muss die Krankheit manchmal mit einer gewissen Portion Humor nehmen, sonst kann man es nicht ertragen."

Das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer, Hauptstraße 18, ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Infos unter 02832 954120 oder www.niederrheinisches-museum-kevelaer.de.

(RP)
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