Dinslaken Ausflugstipps für die gesamte Familie

Dinslaken · Joachim Schneider stellt in seinem Buch auch das Mühlenmuseum in Hiesfeld vor.

 Immer einen Besuch wert: das Mühlenmuseum in Hiesfeld.

Immer einen Besuch wert: das Mühlenmuseum in Hiesfeld.

Foto: Kunkel

Bienen, Karneval, Mühlenmodelle und Dampflokomotiven. Sie haben mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint. Genau genommen drei Dinge: Man findet sie am Niederrhein, sie sind museumswürdig und sie sind in einem Buch vereint, das gerade im Sutton Verlag erschienen ist. Joachim Schneider hat 40 "Außergewöhnliche Museen am Niederrhein" zusammengestellt. Es sind echte Stücke regionaler Kultur. Nah an den Menschen, manchmal etwas skurril oder zumindest abseits der Trends und des Mainstreams, aber dafür Zeugnisse vom Herzblut der Niederrheiner: der große Teil der auf knapp 100 Seiten vorgestellten Museen lebt vom ehrenamtlichen Engagement, vom Enthusiasmus und auch der Akribie, die es braucht, Überlieferungswürdiges generationsübergreifend zugänglich zu machen.

Ein Niederrheinischer Museumsführer mit diesem Anspruch ist ohne das Hiesfelder Mühlenmuseum nicht denkbar. Nummer 15: Mühlenverein Dinslaken-Hiesfeld. Mühlen aus aller Welt. Zwei der vier Fotos zeigen das "hübsche Mühlenmuseum" und die Wassermühle am Rotbach in aktueller Ansicht, eines das Modell der Paumühle: der Hiesfelder Wassermühle in ihrer alten Gestalt. Mühlenmodelle, "die alle in Handarbeit und maßstabsgetreu entstanden sind": "Ein Museum für alle Altersgruppen", lautet das Fazit des Duisburgers Schneider.

Die Dinslakener, konkret die Hiesfelder, finden sich also im Buch wieder. Aber auch hier gilt: Der Blick über den Tellerrand lohnt sich, ebenso wie das Aufschlagen von anderen Seiten. Schließlich nennt der Autor sein kleines Bändchen "Ausflugsführer für die ganze Familie", und es sind Ferien. Und da gibt es tatsächlich am Niederrhein so einiges zu erleben und zu entdecken. Im Wildpark Gangelt gibt's nicht nur Steinböcke, sondern auch Murmeltiere. Aber Dampfloks und Trekker sind auch etwas für die Kleinen und für die Großen. Vom Hülser Berg bei Krefeld geht es mit dem "Schluff" nach Sankt Tönis, oder man bestaunt die sechs Dampfloks und neun Dieselloks der Selfkantbahn am Bahnhof Schierwaldenrath, ebenfalls wie der Wildpark in Gangelt. Nicht ganz soweit, nämlich nur bis nach Sonsbeck braucht man zu fahren, um im Traktoren- und Landmaschinenmuseum Pauenhof Porsche von seiner praktischen Seite erleben zu können.

Wie Bergleute lebten, zeigt das "Haus des Bergmanns" in Kamp-Lintfort, wie sie arbeiteten, die Rheinhauser Bergbausammlung und das Besucherbergwerk Schacht 3 in Hückelhoven. Nach dem Stollenbesuch geht's nach Mönchengladbach ins Holzleitner Museum für Waschgeschichte. Den Radios ist ein Museum in Duisburg-Ruhrort gewidmet, Uhren die Werkstattgalerie Hubben in Neukirchen-Vluyn. Dem Weinanbau (seit 1620 Geschichte) widmet sich die Familie Kloster-Kraul in Hamminkeln, der emsige Kreisimkervervand Duisburg unterhält in Duisburg-Rumeln sein Bienenmuseum.

Und natürlich wird da, wo gearbeitet wird, auch gefeiert: Karnevalsmuseum gleich um die Ecke in Duisburg-Wehoven, Schützenmuseum in Neuss. Und auch das gehört zum Niederrhein: Deutschland erstes und einziges Royal Air Force (RAF) Museum in der ehemaligen anglikanischen Kirche des früheren britischen Militärflughafens Laarbruch, heute der Airport Weeze.

Joachim Schneiders "Außergewöhnliche Museen am Niederrhein. Ein Ausflugsführer für die ganze Familie" ist im Sutton Verlag Erfurt erschienen. Der Band mit Öffnungszeiten und Adressen kostet 14,99 Euro.

(bes)
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