Dinslaken Arztpraxis eröffnet im Ledigenheim

Dinslaken · Dr. Martin Höffkes und Dr. Ditmar Kaufmann wollen ab 1. März die medizinische Versrogung in Lohberg verbessern.

Dinslaken: Arztpraxis eröffnet im Ledigenheim
Foto: Lars Fröhlich

Dinslaken (za) Mehr als 200 Ärzte kommen einmal jährlich im Ledigenheim Lohberg zu einem Kongress zusammen. Was machen da zwei mehr oder weniger schon aus? Eine ganze Menge, denn diese beiden haben mit dem regelmäßigen Medizinertreffen im Haus nichts zu tun. Diese beiden bleiben. Dr. Martin Höffkes und Dr. Ditmar Kaufmann eröffnen am 1. März an der Lohbergstraße ihre Praxis - und verbessern die medizinische Versorgung im Stadtteil. Die beiden Mediziner ziehen mit ihrer Praxis von Dinslaken-Bruch nach Lohberg. Im Bruch existierte sie seit den frühen 1980er Jahren. Dr. Martin Höffkes übernahm sie Ende 2013, Dr. Ditmar Kaufmann praktizierte sieben Jahre lang an der Praxis an der Wilhelminenstraße.

"Es gibt eine Kollegin mit einer Praxis im Stadtteil, aber hier leben ungefähr 9000 Menschen", sagt Dr. Höffkes. "Mit dem Neubaugebiet wird wahrscheinlich auch noch Zuzug stattfinden, die Ärzte ballen sich aber in der Innenstadt", erklärt der Mediziner. Eine wohnortnahe Versorgung sei für die Menschen im Stadtteil bisher nicht gewährleistet gewesen. "Wir freuen uns, dass wir so eine bedeutende Praxis in unseren Räumen haben", erklärt auch Hans-Karl Bellinghausen, Vorstand der Stiftung Ledigenheim. "Es war lange ein Wunsch der Lohberger, die medizinische Versorgung auf eine breitere Basis zu stellen."

Das passiert nun mit der Eröffnung der allgemeinmedizinischen Praxis. Dr. Höffkes, seit 1984 am Vinzenz-Hospital beschäftigt und dort noch einen Tag in der Woche als Oberarzt im Einsatz, setzt dazu einen diabetologischen Schwerpunkt. Im Team sind Wundexperten, die sich auf chronische Wunden spezialisiert haben, eine ausgebildete Podologin, fortgebildete Mitarbeiterinnen, die ausschließlich Patienten im diabetologischen Bereich betreuen.

In einem 150 Quadratmeter großen Raum in der zweiten Etage wird Dr. Höffkes zudem Seminare anbieten. Dadurch sollen die Patienten lernen, wie sie mit ihrer Krankheit eigenständig besser umgehen und beispielsweise feststellen können, ob die Behandlung gut verläuft, die Medikation geändert werden sollte. "Das sind strukturierte Schulungen, die von den Kassen getragen werden und einfach zu einer guten Patientenbetreuung gehören", erklärt Dr. Höffkes.

Solche Schulungen hat er bereits in anderen Räumen des Ledigenheims angeboten, der Stadtteil ist ihm bekannt. "Lohberg ist eine schöne Umgebung mit all den alten Zechenhäusern", erklärt er. "Und die Räumlichkeiten im Ledigenheim sind hell, freundlich, wir haben viel Platz" - so hat man sich für den Umzug nach Lohberg entschlossen.

In der ersten Etage, über der Bücherstube, stehen 350 Quadratmeter für die Praxis bereit. "Wenn man das neu bauen würde, wären die Zimmer sicher kleiner", sagt Dr. Höffkes, als er über den langen Flur und durch seine neuen Räume im Ledigenheim geht. "Aber es ist angenehm, dass man so viel Luft hat." Die 100 Jahre alten blassblauen Fliesen stehen im Kontrast zur modernen Praxiseinrichtung, auf dem Weg zum Empfang treten die Patienten durch alte Schwingtüren. "Die Tradition des Gebäudes gibt den Räumen eine besondere Atmosphäre", sagt Dr. Höffkes. Und die neue Nutzung ist ein guter Schritt für die Zukunft des Stadtteils.

(RP)
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