Dinslaken Ärgernis: Baumwurzeln im Gehweg

Dinslaken · Fritz Peter Knüfermann kritisiert den teilweise schlechten Zustand des Fußgängerbereiches an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße. Was für Fußgänger eine Stolperfalle ist, wird für einen Rollstuhlfahrer zu einem Hindernis.

 Dicke Baumwurzeln versperren fast schon den Gehweg - für Rollstuhlfahrer ein Problem.

Dicke Baumwurzeln versperren fast schon den Gehweg - für Rollstuhlfahrer ein Problem.

Foto: Heinz Schild

Jeden Tag, wenn Fritz Peter Knüfermann mit seiner Frau Ursula, die nach einem Schlaganfall auf den Rollstuhl angewiesen ist, eine Runde spazieren geht, ärgert er sich über den schlechten Zustand des Gehweges in der Nähe seiner Wohnung an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße. Auf der Seite gegenüber des Edeka-Marktes, Richtung Eppinghoven, liegen Gehwegplatten nicht plan und stehen hoch, dicke Baumwurzeln ragen aus dem Boden heraus. "Das sind teilweise richtig gefährliche Stolperfallen", sagt Knüfermann und fragt: "Was, wenn jemand dort hinfällt und sich dabei verletzt?" Er kann nicht verstehen, dass die Stadt Dinslaken da noch nicht tätig geworden ist. Solch ein Fußweg müsste nach seiner Einschätzung gesperrt werden. "Ragt eine Gehwegplatte 20 Millimeter hoch, dann ist das eine Stolperkante, die beseitigt werden muss, davon findet man hier reichlich", sagt Knüfermann, der früher als Fachvorarbeiter bei der Thyssen Stahl AG in Duisburg-Hamborn gearbeitet hat und dort von der Belegschaft zum Sicherheitsvertrauensmann gewählt worden war. Zehn Jahre beschäftigte er sich in dieser Funktion mit Sicherheitsangelegenheiten und Unfallverhütung.

Der 81-jährige Senior wundert sich darüber, dass im Bereich der Bäume, die am Gehwegrand stehen, der Fußgängerbereich nicht gepflastert ist. Dicke Baumwurzeln haben sich an einigen Bereichen breit gemacht, ragen teilweise mehrere Zentimeter hoch. Den Rollstuhl auf dem Gehweg über diese Stellen zu schieben, ist nicht problemlos möglich. Mehrmals muss Fritz Peter Knüfermann den Rollstuhl etwas anheben, die Richtung ändern, um das Gefährt über die Bodenhindernisse zu bekommen. Um sich und seiner Frau das zu ersparen, schiebt er den Rollstuhl oft auf die andere Straßenseite. Denn er weiß, dass für seine Frau das Gewackel und Geschockel, wenn ihr Rollstuhl über die unebenen Gehwegbereiche geschoben wird, sehr unangenehm ist. Zudem besteht dort die Gefahr, dass durch Bodenunebenheiten beispielsweise die Greifreifen an den Rollstuhlrädern verschrammen und dann ausgewechselt werden müssen.

Nachdem an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße Kabel für schnelles Internet verlegt worden waren, befindet sich der Gehweg nach Aussage von Knüfermann in dem kritikwürdigen Zustand. Vorher sei der Weg durchgepflastert gewesen. Beim Bürgermonitor der Rheinischen Post machte Knüfermann nun auf die Problematik aufmerksam.

 Fritz Peter Knüfermann mit seiner Frau Ursula, die nach einem Schlaganfall auf den Rollstuhl angewiesen ist, unterwegs auf dem Gehweg der Ernst-Moritz-Arndt-Straße.

Fritz Peter Knüfermann mit seiner Frau Ursula, die nach einem Schlaganfall auf den Rollstuhl angewiesen ist, unterwegs auf dem Gehweg der Ernst-Moritz-Arndt-Straße.

Foto: Heinz Schild

"Die Baumkontrolle unseres Fachdienstes Grünflächen wird den Gehweg inspizieren", erklärte Marcel Sturm, Pressesprecher der Stadt Dinslaken. Dabei werde zunächst die Möglichkeit der Wurzelkappung geprüft. Sturm ging gestern davon aus, dass die Gehwegplatten im Bereich der Bäume bewusst fortgelassen worden sind. "In dem Bereich wurde Dolomit verbaut. Das ist nicht unüblich, wenn es darum geht, einen baumfreundlichen Untergrund zu schaffen, um zu verhindern, dass Wurzeln Bodenplatten hochdrücken. Hier haben sich aber die Wurzeln zum Teil deutlich aus dem Untergrund empor gearbeitet." Die Kritik von Fritz Peter Knüfermann kann Stadtsprecher Sturm nachvollziehen. "Wir werden uns um die Gehweg-Situation kümmern", sagte er gestern zu.

(hsd)
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