Dinslaken/Duisburg 14 Tonnen Tabak aus China geschmuggelt

Dinslaken/Duisburg · Prozess gegen Trio beginnt heute vor Duisburger Landgericht: 65-jähriger Dinslakener mitangeklagt

Mit dem Schmuggel von Tabakwaren soll ein Trio den Fiskus um 1,6 Millionen Euro gebracht haben. Zwei Männer und eine Frau müssen sich ab heute vor dem Duisburger Landgericht verantworten, weil sie die Einfuhr von insgesamt 14 Tonnen Feinschnitttabak organisiert haben sollen. Es geht um 15 Lieferungen von China nach Deutschland. Der unverzollte Tabak soll mit Hilfe von Speditionen nach Deutschland gebracht worden sein, unter anderem in ein Lager in Dinslaken.

Dort hatte der Zoll nach einem Hinweis im Jahr 2014 eine Lieferung sichergestellt. In Spielmatten für Kinder waren Plastikbeutel versteckt, in denen sich laut Aufschrift chinesischer Tee befinden sollte. Statt Tee fanden die Beamten 1000 Kilogramm Feinschnitttabak. Es wurde geprüft, wer Absender und Empfänger der Ware ist. Lieferscheine und Rechnungen wurden ausgewertet, um an die Hintermänner zu kommen, sagte Ruth Haliti vom Zollfahndungsamt Essen zum Gang der Ermittlungen. Auch sie und ihre Kollegen werden an der Verhandlung teilnehmen. Das Zollfahndungsamt ist für mittlere und schwere organisierte Kriminalität, unter anderem im Bereich der Betäubungsmittel, Verbrauchssteuern und Plagiatsbekämpfung zuständig.

Insgesamt 15 solcher Tarnladungen soll es gegeben haben. Nicht nur Spielzeug, auch ausgehöhlte Steinplatten sollen als Versteck genutzt worden sein. Der Tabak sollte laut Anklage per Spedition mit anderen Sammelladungen, nach Großbritannien gehen. Das lohne sich deshalb, weiß Ruth Haliti, weil die Tabaksteuersätze in Großbritannien beispielsweise deutlich höher seien als bei uns. Oft werde Schmuggelware über verschiedene EU-Mitgliedsstaaten gebracht, um die Wege gut zu verschleiern.

Als mutmaßliche Drahtzieherin muss sich eine gebürtige Chinesin aus Troisdorf verantworten. Die 45- Jährige ist zur Zeit in Haft. Mitangeklagt sind ein Mann aus Dinslaken (65) und ein Duisburger (67). Im Falle einer Verurteilung wegen gewerbsmäßiger Steuerhehlerei müssen Täter mit mehrjährigen Haftstrafen rechnen. Die Verhandlung beginnt heute um 9 Uhr 30 vor der Wirtschaftskammer des Duisburger Landgerichts. Bis Mitte März sind insgesamt acht Prozesstage geplant.

(RP)
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