Sparkasse: "Bei Pooth war nichts mehr zu holen"

Sparkassen-Vorstands-Chef Peter Fröhlich hat gestern Vorwürfen widersprochen, man habe bei der Abwicklung der Pooth-Pleite allzu leichtfertig auf ausstehende Schulden des mit seiner Firma Maxfield in die Insolvenz gegangenen Ex-Unternehmers verzichtet. Und schon gar nicht habe man Franjo Pooth Geld geschenkt.

Im Gegenteil: Die Sparkasse hätte bei dieser "ganz normalen Abwicklung einer Insolvenz" mehr herausgeholt, als man ursprünglich erwartet hatte - nämlich rund 50 Prozent der ausstehenden Summen.

Franjo Pooths Firma Maxfield stand am Ende bei der Sparkasse mit 9,3 Millionen in der Kreide. Für 8,5 Millionen hatte er selbst gebürgt. Aber sehr schnell stellte sich heraus, dass bei ihm nichts zu holen sein würde. Dass Pooth kein Vermögen mehr hatte, sei mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln geprüft und bestätigt worden, sagte gestern Sparkassen-Anwältin Ruth Lüttmann (Kanzlei Freshfields). Als Pooth dann von einem Dritten Geld auftreiben konnte und anbot, immerhin 820 000 Euro zu zahlen, habe man beraten und sei zu dem Ergebnis gekommen, im Rahmen eines Vergleichs das Geld anzunehmen und darauf zu verzichten, ihn auf die Gesamtsumme zu verklagen. Denn dann hätte man garantiert nichts bekommen. Also sei der Sparkassen-Vorstand dazu verpflichtet gewesen, zumindest dieses Geld anzunehmen, sgate FröhlichAußerdem zahlte die Versicherungder Sparkasse noch rund 3,5 Millionen Euro, so dass man am Ende also rund die Hälfte der Summe doch noch wiederbekommen hat. Da Pooths Firma noch mehrere Millionen Schulden bei einer Reihe von anderen Banken hat, sei es umso unwahrscheinlicher, von ihm jemals wieder etwas zu sehen.

Derzeit läuft noch ein Schadensersatzverfahren gegen Ex-Vorstand Karl Heinz Stiegemann wegen der Pooth-Affäre. Ihn hat die Sparkasse auf Rückzahlung von 500 000 Euro verklagt. Der Ausgang des Prozesses ist offen.

(RP)
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