Düsseldorf Silvesternacht: Erste Anklage wegen sexueller Nötigung

Düsseldorf · Wegen sexueller Belästigung in der Silvesternacht in Düsseldorf muss sich demnächst ein Marokkaner vor dem Amtsgericht verantworten. Eine junge Frau hatte den 33-Jährigen in einem TV-Beitrag wiedererkannt und den Übergriff mit über einem Monat Verspätung angezeigt. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft. Der Prozess beginnt am 11. April; vier Verhandlungstage seien geplant, teilte das Amtsgericht gestern mit.

Laut Anklage hatte der 33-Jährige in der Düsseldorfer Altstadt die Frau etwa zwei Stunden nach Anbruch des neuen Jahres mit bis zu 20 Mittätern eingekesselt. Alle hätten das Opfer geschubst sowie an die Brüste und in den Intimbereich zwischen die Beine gefasst. Angeklagt ist der 33-Jährige unter anderem wegen sexueller Nötigung. Der TV-Beitrag, in dem er seinen Namen nannte, behandelte Taschendiebstähle in Düsseldorf von Tätern aus Nordafrika.

Die massenhaften Übergriffe in der Silvesternacht in Köln hatten weltweit für Aufsehen gesorgt. Bei der Polizei gingen Hunderte Anzeigen ein - auch wegen Diebstahls. Ein Untersuchungsausschuss im Düsseldorf Landtag versucht zu klären, wie es dazu kommen konnte, dass so viele Frauen sexuell genötigt und bestohlen werden konnten.

Nicht nur in Köln, auch in anderen Städten gab es an Silvester ähnliche Attacken auf Frauen. In Düsseldorf konnte die Polizei mehrere Tatverdächtige ermitteln.

(dpa/RP)
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