Duisburg Sicherheitskräfte sollen Schwarzfahrer getreten haben

Duisburg · Bei einer Fahrkartenkontrolle in Duisburg ist es am Dienstag zu einem Streit zwischen drei Mitarbeitern des Sicherheitspersonals und einem Mann gekommen. Als der Schwarzfahrer flüchten wollte, soll es zu einem Tritt gegen dessen Kopf gekommen sein. Der junge Mann habe dabei kurzzeitig das Bewusstsein verloren, teilte die Polizei mit. Er musste schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die genauen Hintergründe sind noch unklar.

Für Lothar Ebbers, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn NRW, liegt das Problem in der Kontrolle der Mitarbeiter durch die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG). Ähnliche Fälle wie der aktuelle seien ihm zwar nicht bekannt. Es habe in der Vergangenheit aber immer wieder Beschwerden aus Duisburg über die Unfreundlichkeit und das Verhalten des Sicherheitspersonals gegeben. Allerdings sei die Schwarzfahrerquote in der Stadt mit acht bis zehn Prozent sehr hoch. Laut DVG-Sprecher Helmut Schoofs seien alle Kontrolleure der Verkehrsgesellschaft geprüfte Sicherheitskräfte. Allerdings sind diese nicht bei der DVG angestellt, sondern bei Fremdfirmen, im konkreten Fall bei der ebenfalls städtischen Tochter Octeo.

Um bei der DVG als Kontrolleur zu arbeiten, seien eine Überprüfung der Zuverlässigkeit durch das Ordnungsamt, ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag sowie eine entsprechende Sachkundeprüfung der Industrie- und Handelskammer nötig, sagte Schoofs. Teil der Prüfung seien deeskalierende Maßnahmen, also das Verhindern von Gewalt. Zudem gebe es eine interne Schulung für die Kontrolleure. Sollte sich dabei zeigen, dass ein Mitarbeiter nicht weiß, wie er auf Konflikte reagieren soll, gebe es weitere Deeskalationsschulungen.

Wie man mit den beschuldigten Mitarbeitern, gegen die wegen schwerer Körperverletzung ermittelt wird, umgehen wolle, das hänge vom Ergebnis der polizeilichen Untersuchung ab. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, werde man Konsequenzen ziehen, so Schoofs.

(hebu)
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