Aachen/Barcelona Räuber in Spanien festgenommen

Aachen/Barcelona · Der Mann soll am Überfall auf die Aachener Pax-Bank beteiligt gewesen sein.

Mehr als eineinhalb Jahre nach einem spektakulären Überfall auf die Pax-Bank in Aachen hat die Polizei in Barcelona einen weiteren mutmaßlichen Täter festgenommen. Es handele sich um einen 58-Jährigen aus Portugal, dessen DNA am Tatort gesichert worden war, teilte das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt (LKA) gestern nach der Festnahme des Mannes durch spanische Polizisten mit. Er soll im November 2014 mit mehreren Komplizen die Bank in Aachen überfallen haben. Der Mann sei schon wegen Bankraubs vorbestraft.

Bereits Mitte April war eine 35-jährige mutmaßliche Komplizin ebenfalls in Barcelona festgenommen worden. Auch ihre DNA hatten die Ermittler am Tatort gesichert. Die österreichisch-italienische Frau, aktives Mitglied der anarchistischen Hausbesetzer-Szene in Barcelona, sitzt seitdem in Spanien hinter Gittern. "Ihre Auslieferung nach Deutschland wurde durch die spanischen Justizbehörden bewilligt", teilte die Aachener Staatsanwaltschaft mit.

Auch der festgenommene Portugiese werde der linksextremistischen Szene zugerechnet. Dies zumindest verbinde sowohl ihn als auch die 35-jährige Verdächtige mit einer der Tatverdächtigen eines Überfalls auf die Aachener Bank am 8. Juli 2013. Die heute 29-jährige Niederländerin war im Juli 2015 aufgrund eines europäischen Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Aachen an der griechisch-bulgarischen Grenze festgenommen worden. Auch sie war aufgrund von DNA-Spuren am Tatort in Aachen identifiziert worden.

Die Aachener Polizei hatte laut eigener Aussage bereits frühzeitig einen Zusammenhang zwischen den beiden Banküberfällen und einer weiteren Tat in Aachen aus dem Jahre 2012 vermutet. Ein europaweiter Abgleich von an den Tatorten gesicherter DNA führte die Ermittler in die linksextremistische Szene Spaniens. Seitdem führte das LKA NRW die Ermittlungen in Zusammenarbeit mit internationalen Strafverfolgungsbehörden durch. Nun konnten die festgenommenen Tatverdächtigen identifiziert und Haftbefehle gegen sie erwirkt werden. "Diese Fahndungserfolge konnten nur durch eine ausdauernde, akribische kriminalistische Feinarbeit gelingen", so LKA-Chef Uwe Jacob.

Die Ermittlungen gegen die bisher noch nicht identifizierten Mittäter dauern an.

(RP/dpa)
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