Düsseldorf Polizeipräsidenten: "Es gibt keine No-Go-Areas"

Düsseldorf · Nach Angaben der Polizei treiben libanesische Clans bereits seit Jahren im Ruhrgebiet ihr Unwesen, und zwar "im gesamten Bereich des Strafgesetzbuches", sagte Essens Polizeipräsident Frank Richter gestern im Düsseldorfer Landtag. Nach Abschluss der Beweisaufnahme zur Kölner Silvesternacht hinterfragte der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) ihn, Duisburgs Polizeipräsidentin Elke Bartels und Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) zur allgemeinen Sicherheitslage im Land.

5000 Libanesen würden sich allein in Essen auf acht bis zehn Familien aufteilen. "Die Strukturen zu unterwandern, ist fast unmöglich", so Richter. Verschärft würde die Lage noch durch den massiven Zuzug junger Männer aus Südosteuropa, von denen viele sich "an überhaupt keine Regeln halten", wie Bartels berichtete. 18.000 davon lebten mittlerweile in Duisburg und hätten "ganze Straßenzüge eingenommen". Nicht nur zum Ärger der Polizei, sondern auch der vielen längst integrierten Migranten, die im Ruhrgebiet etwa um das Ansehen ihrer Ladenlokale fürchteten. Solche "Zusammenrottungen" vorwiegend junger Männer mit Migrations- und meist auch Kriminalitätsgeschichte ängstigten Bürger wie auch Geschäftsinhaber, gab sie zu.

Mit einem klaren "Nein" beantworteten Bartels und Richter gestern die Frage nach "No-Go-Areas" in ihren Städten: Gebiete, in die sich die Polizei nicht mehr hineinwage, gebe es nicht, sagten sie.

(csh/tor)
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