Interview mit dem Schlager-Star "Ihre Stimme klingt wie die von Wolfgang Petry, sind Sie es etwa?"

Duisburg · Wolfgang Petry hat Millionen Platten verkauft und Stadien gefüllt. Dann machte er einen tiefen Schnitt. Erkannt wird das Phantom des deutschen Schlagers aber ab und zu immer noch. Ein Interview.

Wolfgang Petry (66) muss man nun in einem Atemzug nennen mit Abba ("Mamma Mia!"), Queen ("We will rock you") und Udo Jürgens ("Ich war noch niemals in New York"). Alle hatten sie ihr eigenes Musical - nun hat es auch Petry. Es heißt "Wahnsinn!" und feiert in der kommenden Woche in Duisburg Premiere.

Petry, der mit bürgerlichem Namen Franz Hubert Wolfgang Remling heißt, war zunächst skeptisch - zumal er sich von der Bühnenfigur Wolfgang Petry verabschiedet hat. Er ist nun Pete Wolf und singt auf Englisch.

Reagieren Sie eigentlich noch darauf, wenn man Sie mit Wolfgang Petry anspricht? Oder nur noch bei Ihrem neuen Künstlernamen Pete Wolf oder Ihrem bürgerlichen Namen Franz Hubert Wolfgang Remling?

Petry: Ich reagiere in der Tat auf jeden dieser Namen und zusätzlich noch auf meinen weiteren Rufnamen "Wolle". Es ist wunderbar, sich mit den unterschiedlichen musikalischen Möglichkeiten zwischen Wolfgang Petry und Pete Wolf zu beschäftigen.

"Wahnsinn" - das Wolfgang Petry-Musical in Duisburg
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Foto: dpa, rwe sab

Werden Sie noch häufig auf der Straße erkannt?

Petry : Es ist definitiv weniger geworden als es früher der Fall war. Neulich am Flughafen hat mich eine Frau angesprochen, die in der Warteschlange hinter mir stand und hat mich gefragt: Entschuldigung, Ihre Stimme klingt wie die von Wolfgang Petry, sind Sie es etwa?

Sie haben einst einen ziemlich plötzlichen Schnitt gemacht.Vermissen Sie irgendetwas aus der Zeit Ihrer großen Wolfgang-Petry-Konzerte: Die Stadien? Die Lieder? Gar die Armbänder?

Petry: Ich vermisse nichts aus dieser Zeit, denn jeden Moment, den ich damals erleben durfte, habe ich in meinem Herzen gespeichert und ich denke gerne an diese Zeit zurück.

Wahnsinn: Wolfgang Petry zum 60. Geburtstag
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Foto: ddp

Haben Sie jemals daran gedacht, dass Ihre Lieder mal zu einem Musical werden?

Petry: Im Leben nicht, selbst als ich vor ca. drei Jahren gefragt wurde, was ich davon halte, jetzt ein Musical zu machen, war ich sehr zurückhaltend. Wenn man jetzt aber sieht, was die vielen wunderbaren kreativen Köpfe daraus gemacht haben, bin ich total stolz, was da auf die Bühne gebracht wird.

Sie stehen jetzt in einer Reihe mit Abba, Queen und Udo Jürgens - sie alle hatten ein eigenes Musical. Haben Sie die Stücke gesehen? Oder sind Musicals eigentlich gar nicht so Ihre Welt?

Petry: Musicals sind beziehungsweise waren in der Tat nicht meine Welt, deshalb war ich auch skeptisch, wie das gehen soll, ich hatte ja keinerlei Erfahrung. Jetzt zeigt sich aber, dass man mit viel Energie und guten Ideen ein sehr unterhaltsames Musical mit meinen Liedern machen kann.

Viele Ihrer Fans werden durch das Musical Hoffnung schöpfen, dass Sie selbst irgendwann mal wieder mit diesen Liedern auf einer Bühne stehen. Ist die Hoffnung berechtigt?

Petry: Ich kann mir das nicht vorstellen, alles hat ja seine Zeit und ich glaube nicht, dass diese Zeit nochmal zurückkommt. Aber eventuell reicht es ja mal für eine Gastrolle im Musical.

(lnw)
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