Tier in Duisburg gesichtet "Man sollte einen Wolf nicht in die Enge drängen"

Düsseldorf · Am Niederrhein wurde im Duisburger Stadtteil Walsum und in der Gemeinde Hünxe ein Wolf gesichtet. Jana Endel vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft gibt Tipps, wie man sich verhalten soll, wenn man auf einen Wolf trifft.

 Am Niederrhein wurde ein Wolf gesichtet. Die Aufnahme entstand in Haffen-Mehr.

Am Niederrhein wurde ein Wolf gesichtet. Die Aufnahme entstand in Haffen-Mehr.

Foto: pr

In Duisburg wurde ein Wolf gesichtet. Muss man vor den Tieren Angst haben?

Jana Endel Grundsätzlich gilt natürlich, dass der Wolf ein Raubtier ist. Man sollte ihm also mit Respekt begegnen. Aber eigentlich nähert sich ein Wolf einem Menschen nicht. Wir haben hier in Sachsen 14 Wolfsrudel und innerhalb der nunmehr 18-jährigen Wolfspräsenz schon eine ganze Reihe von Sichtungen dokumentiert. Wolfsbegegnungen im Abstand von weniger als 50 Metern sind eher selten.

Wie sollte man reagieren, wenn man einen Wolf sieht?

Endel Nicht anders als bei jeder anderen Wildbegegnung. Das heißt: stehen bleiben, das Tier beobachten und warten bis es verschwindet. Von den Wolfsichtungen hier wissen wir, dass sich die Tiere meist nur wenige Sekunden zeigen. Außerdem passieren die meisten Beobachtungen vom Fahrzeug aus.

 Jana Endel arbeitet für die offizielle Informationsstelle zum Thema Wolf vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.

Jana Endel arbeitet für die offizielle Informationsstelle zum Thema Wolf vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.

Foto: C.Binöder

Die Tiere greifen also nicht an?

Endel Generell kann man sagen, dass gesunde, wildlebende Wölfe in der Regel nicht aggressiv und nicht gefährlich sind. Sie interessieren sich nicht für den Menschen. Es gibt allerdings drei relevante Ausnahmefälle: zum einen die Tollwut, die in früheren Zeiten als Hauptursache für Wolfsangriffe galt. Allerdings ist die Tollwut in Deutschland ausgerottet. Zum anderen zeigen Studien, dass Tiere, die angefüttert wurden, aufdringliches, dreistes und schlimmstenfalls aggressives Verhalten entwickeln können. Und drittens sollte man einen Wolf nicht in die Enge drängen.

Wie kann das passieren?

Endel Zum Beispiel könnte es sein, dass man einen verletzten oder angefahrenen Wolf am Straßenrand findet. Man sollte ihn dann auf keinen Fall anfassen. Der Wolf könnte in dieser Situation zubeißen, weil er sich bedrängt fühlt. Aber diese Regel gilt im Prinzip für alle Wildtiere: Wenn man sie in die Enge drängt, muss man damit rechnen, dass sie aggressiv werden.

(ham)
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